Rezension

Eine Achterbahn der Gefühle

Was ist mit uns - Becky Albertalli, Adam Silvera

Was ist mit uns
von Becky Albertalli Adam Silvera

Bewertet mit 4.5 Sternen

Alles, was Arthur tut, ist gross. Er macht keine halben Sachen und ist immer mit ganzem Herzen dabei. So hängt er auch ein Plakat auf, nachdem er es verpatzt hat, den unglaublich süssen Typen aus der Poststelle nach seiner Nummer zu fragen. Ben kommt gerade erst aus seiner letzten Beziehung, ist in der Sommerschule und hat eigentlich keine Zeit zum Verlieben. Das Treffen mit Arthur scheint allerdings ein Wink des Universums zu sein, der Beginn einer grossen Liebesgeschichte. Doch was geschieht, wenn das erste Date daneben geht? Und das zweite und dritte auch? Hat das Universum wirklich einen Plan für Arthur und Ben? Und was, wenn einer es zu sehr versucht und der andere zu wenig?

Erster Eindruck

Die Geschichte wird abwechselnd aus Bens und Arthurs Sicht erzählt. Da die beiden so viel Zeit miteinander verbringen, hat mich der Sichtwechsel zugegebenermassen manchmal verwirrt. Trotzdem hat es mir gut gefallen, die Gedanken beider Jungen zu kennen. 

Der Schreibstil ist locker und einfach unglaublich süss. Ich musste so oft lachen, habe die Gefühle tatsächlich wahrgenommen und ebenfalls mit den Beiden gelitten. Es war eine wundervolle Gefühlsachterbahn. 

Plot

Dass ein perfekter Start nicht heisst, dass alles perfekt weitergehen wirkt, ist eigentlich logisch. Trotzdem wird das in Büchern viel zu oft ausgelassen, die Schwierigkeiten während des Datens einfach übergangen. Dabei kann da so Vieles schiefgehen. So hat es mir richtig gut gefallen, dass das Buch uns an allem teilhaben liess, sowohl den schönen als auch den traurigen und speziell den unangenehmen Momenten, die bestimmt jeder auf Dates schon erlebt hat. Es wirkt kein bisschen gestellt und genau das hat mir so gut gefallen. 

Charaktere

Die Figuren im Buch waren allesamt unheimlich gut entwickelt und ausgearbeitet. Sie waren absolut greifbar und sind einem trotz oder gerade wegen ihrer Fehler sehr bald ans Herz gewachsen. 

Arthur war absolut liebenswürdig. Ab und zu war er mir zwar etwas too much, seine unerschöpfliche Positivität und Begeisterungsfähigkeit habe ich jedoch immer sehr bewundert. 

Mit Ben konnte ich mich zugegeben etwas besser identifizieren. Er war ruhiger, realistischer, aber auch selbstkritisch. Er gab schneller auf als Arthur und wirkte manchmal ein wenig verloren, als hätte er sich bereits mit seinem Schicksal abgefunden. Gleichzeitig wirkte er bereits reifer als Arthur. 

Sobald die beiden zusammen waren, blühten sie gleichermassen auf, was ich so unfassbar schön fand, mitzuerleben. 

Meine Lieblingscharaktere waren allerdings Dylan und Samantha. Dylan hatte eine ganz eigene Art, brachte einen damit ständig zum Lachen. Samantha war nicht nur richtig nett, sondern hielt Dylan auch zurück, wenn er gerade wieder dabei war eine Grenze zu überschreiten. Die Beiden waren ein absolutes Powercouple, zugegebenermassen beneidenswert;)

Ganz allgemein wirken einfach alle Charaktere so, als könnte man sie auf der Strasse antreffen. Technisch gesehen harmonieren sie nicht alle miteinander, denn Beziehungen fallen nicht einfach vom Himmel. Sie sind kompliziert und man muss für sie arbeiten. Aber das ist es eindeutig wert, wenn man sich die Charaktere so miteinander anschaut. 

Fazit

Die Geschichte war eine wahre Gefühlsachterbahn. Im einen Moment lacht man, im nächsten will man weinen, und am Ende lohnt es sich eindeutig. Ich habe mit Ben und Arthur mitgefiebert und freue mich schon auf das Sequel, das diesen Winter erscheinen soll:)