Rezension

eine andere Art über den Krieg zu berichten

Vor einem großen Walde -

Vor einem großen Walde
von Leo Vardiashvili

„Vor einem großen Walde“ist ein Buch auf das man sich einlassen muss, weil es schon eine sehr spezielle Art und Weise hat über ein Land und einen Krieg in einem ehemals sowjetischen Land zu berichten.

Saba und sein Bruder Sandro flohen mit ihrem Vater vor dem Bürgerkrieg in Georgien nach England. Das Geld reichte nicht für die Mutter, die zurückblieb in diesem zerrissenen Land.Der Vater versuchte vieles, um auch die Mutter zu holen. Letztendlich starb sie und der Vater kehrte, genauso wie sein Bruder Sandro zurück in ihr Heimatland um Antworten zu finden. Da beide verschwunden bleiben fährt auch Saba nach Georgien, trifft auf Nodar einen georgischen Taxifahrer mit dem er seine Suche durch dieses gebeutelte Land startet.

Wie in den Märchen, die seine Mutter ihnen immer vorlas gestaltet sich seine Suche, bei der er wie bei „Hänsel und Gretel“ immer wieder auf Brotkrummen stößt, die seine Suche nach seiner Familie begleiten.

Saba trifft auf ein Land, dass von sowjetischen Machtstrukturen bestimmt wird.Korruption, Gewalt und Einschüchterung bestimmen den Alltag und so wird ihm auch gleich bei der Einreise der Pass abgenommen.
Viele Familien haben im Krieg ihre Verwandten verloren , so auch Nodar und so wird auch Saba auf seiner gefahrvollen Reise von Erinnerungen und Gespenstern der Toten begleitet.

Das Buch hat aber neben den mystischen Teilen, die ich für mich etwas schwierig fand auch eine leichte Seite. Viel Humor blitzt immer wieder auf, der die Schwere dieses Buches etwas mildert.

Der Schreibstil des Buches ist flüssig und eingängig und sprachlich ein Genuss und so konnte ich das Buch trotz des schweren Themas trotzdem genießen und in eine Welt eintauchen, die mir bisher nur ab und zu in den Nachrichten begegnete.