Rezension

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

Kein guter Mann -

Kein guter Mann
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 5 Sternen

"Kein guter Mann" von Andreas Izquierdo erzählt die Geschichte von Walter, einem einsamen Postboten mit einem starken Gerechtigkeitssinn. Als er vor die Wahl gestellt wird, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen oder in der Christkindl-Filiale Briefe zu beantworten, entscheidet er sich aus finanziellen Gründen für Letzteres. Dort lernt er über einen Brief an den lieben Gott den Jungen Ben und dessen Probleme kennen.
Im Verlauf des Romans wird immer wieder deutlich, dass Walter stets bestrebt ist, anderen in Not zu helfen, jedoch mit nur begrenztem Erfolg und oft zum eigenen Nachteil. Es handelt sich um eine äußerst einfühlsame Erzählung, in der Walter für mich als guter Mann dargestellt wird. Er versucht, es allen recht zu machen und verliert dabei sich selbst. An einigen Stellen des Romans habe ich mich gefragt, wie Walters Leben verlaufen wäre, wenn er einige seiner Entscheidungen seinem Gerechtigkeitssinn untergeordnet hätte. Aber fragen wir uns das nicht alle ab und an im Leben?
Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Der flüssige Schreibstil und die lebendigen Charaktere haben mich das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Obwohl das Ende des Romans für mich nicht vorhersehbar war, hat Andreas Izquierdo einen stimmigen Abschluss gefunden.
Es gibt mehrere Passagen, die zum Nachdenken anregen, wie beispielsweise, dass "Dinge aus Gründen geschehen" oder "Es war, als hätte er sein Glück gegen ihres getauscht."
Ich kann diesen Roman uneingeschränkt empfehlen und vergebe fünf Sterne. Leider kann man nicht mehr vergeben!