Rezension

Eine etwas holprige, aber süße Geschichte

Last Chance (Band 1) - Mara Breiter

Last Chance (Band 1)
von Mara Breiter

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:

Als bekennender Fan von Young/New Adult Geschichten, von Impress-eBooks und wundervoll gestalteter Buchcover musste ich dieses Debüt unbedingt haben. Ich meine, hallo ?!, hier vereinen sich gleich drei große Vorlieben, da war eigentlich fast klar, das es nur gut werden kann.

Die Idee zur Geschichte ist sicher nicht neu, aber Mara Breiter ist es gelungen mich dennoch zu fesseln. Es ist das übliche Schema: Mädchen trifft auf Jungen, der ihr erst alles andere als wohlgesinnt gegenübertritt, dann lernt man sich aber durch eine Verkettung merkwürdiger Umstände plötzlich kennen, das Verhältnis wird inniger und *bäääm* sind da Gefühle im Spiel. Könnte so wundervoll sein, aber natürlich kommen dann auf beiden Seiten oder zumindest auf einer immer Zweifel ins Spiel, tragische Schicksalsschläge in der Vergangenheit, die den Protagonisten glauben lassen er sei ein schlechter Mensch und somit nicht gut genug für den anderen, Geheimnisse und Lügen in die er sich immer weiter verstrickt.

Es hat mich schon SO OFT wahnsinnig gemacht und trotzdem find ichs immer wieder toll zu lesen, besonders dann, wenn die Geschichte so voller Emotionen steckt, wie die von Autorin Mara Breiter.
Sie schafft wirklich reichlich "Herzflimmer-Momente" und erzeugt eine knisternde Stimmung. Besonders jene Augenblicke in denen die Protagonisten immer kurz davor waren sich zu küssen, waren extrem geladen. Aber sie sorgte auch für reichlich kalte Duschen.

Verzweiflung machte sich bei mir immer dann breit, wenn ich dachte: JETZT küssen sie sich endlich, wenn ihre Lippen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren und es plötzlich an der Tür klingelte. Och man. Das führte einige Male zu einem frustrierten Aufstöhnen meinerseits.

Die Protagonisten sind toll ausgearbeitet, besonders Antonia mochte ich unglaublich gerne, weil sie so ein richtiger Tollpatsch ist und ich mich in einigen Situationen hundertpro in ihr wiedererkannt habe, ich kann sowas nämlich auch echt gut und nehme grundsätzlich jedes Fettnäpfchen mit, das sich mir bietet. Sie ist sehr schüchtern und hat ein Problem damit sich mit anderen Leuten zu unterhalten, schlägt eine Therapie aber komplett aus, was ich sehr schade fand. Matze ist das krasse Gegenteil, er ist ein echter Typ, groß, breit, einschüchternd, er sagt was er denkt, doch unter der vermeintlich harten Schale steckt ein sehr weicher und vorallem verletzter Kern. Er trägt Geheimnisse mit sich herum, die Antonia unbedingt enträtseln möchte, was ihr jedoch nicht ganz gelingt.
Ich hatte wirklich viel Freude an der Geschichte von Antonia und Matze und muss sagen, das ich es kaum erwarten kann, Band 2 der im Dezember erscheint zu lesen, aber es gibt auch weniger schöne Punkte, die ich hier nicht auslassen kann.

Was mich an "Last Chance" ungemein gestört hat und für Punktabzug sorgt, auch wenn ichs gerne vermieden hätte, sind die permanenten Wort-/Satzwiederholungen und der Schreibstil. Immer wieder spielt Mara Breiter auf Matzes grüne Augen an, ständig halten Matze und Antonia Blickkontakt oder berühren gegenseitig ihre Wangen. Das ist zwei, dreimal innerhalb eines Romans sicher okay, aber hier passiert es so oft, das es mich leider irgendwann ein bisschen genervt hat. Zum Schreibstil: Uff. Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll, denn die Autorin hat sich sichtlich Mühe gegeben, für meinen Geschmack zu viel. Die Sätze wirken teilweise zu gewollt, hier hätte es nicht geschadet ein bisschen umgangssprachlicher zu schreiben, aber man muss ja dazu sagen, das dies der erste Roman der Autorin ist und sie vielleicht einfach noch unsicher war. Kein großes Ding also, man kann darüber hinwegsehen und die Geschichte trotz kleiner Makel wirklich genießen.

Fazit:
Alles in allem hat mir "Last Chance" trotz des sehr holprigen Schreibstils und des permanenten Hinweises auf Matzes grüne Augen, sehr gut unterhalten und ich freu mich wahnsinnig auf die Fortsetzung :)