Rezension

Eine Familiengeschichte zum miterleben.

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen -

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen
von Mario Giordano

Ende des 19. Jahrhunderts wächst Barnaba Carbonaro in einem archaischen Sizilien auf, den Kopf voller Träume von Reichtum und einer Familiendynastie. Und tatsächlich steigt er mit Gewitztheit und Mut vom bettelarmen Analphabeten zum Dandy auf und schließlich zum geachteten Zitrushändler auf dem Münchner Großmarkt. Ein Leben wie eine Odyssee, voller Triumphe und bodenloser Niederlagen, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht. Barnaba zeugt vierundzwanzig Kinder, verdient ein Vermögen und verliert alles. Am Ende seiner langen Reise blickt der Patriarch auf den hungrigen Jungen zurück, der auszog, den Göttern das große Glück abzutrotzen. Und er versteht, dass ihm zwischen Abschieden und Neuanfängen, zwischen süßen Mandarinen und bayerischem Schnee etwas viel Größeres gelungen ist.

Der Schreibstil des Autors ist sehr lebhaft und bildlich, dies gestaltet eine besondere Atmosphäre des Sizilien des 19 Jahrhunderts.

Besonders gut gefallen haben mir die Erzählungen der Vergangenheit, die Beschreibungen in Richtung Gegenwart haben mich nicht sonderlich begeistern können.

Teilweise gab es Kapitel die sich unnötig in die Länge gezogen haben, beim Schluss stattdessen hätte ich mir sogar noch mehr Detail gewünscht.

Insgesamt ein lesenswertes Werk, dass viel Raum für Diskussionen lässt.

Es gibt eine starke Leseempfehlung von mir.