Rezension

Eine Hommage an Smyrna, jedoch zu viele Schicksale!

Tochter einer leuchtenden Stadt -

Tochter einer leuchtenden Stadt
von Defne Suman

Bewertet mit 3 Sternen

Ein friedlicher Schmelztiegel an Nationalitäten und Religionen, ein florierendes, lautes Handelszentrum zu Zeiten des Osmanischen Reichs, so präsentiert sich diese Hafenstadt ab 1905 mit einer erstaunlichen Sprachenvielfalt und viel Reichtum, mit der heimlichen, verschwiegenen Geburt eines Mädchens als Hauptfigur. Mit ihrem finalen Namen Scheherazade verbindet man vielleicht die Märchenerzählerin, aber so spannend kommt der gesamte Roman leider für mich nicht daher: zu verwirrend durch zu viele Beteiligte in einem großen Zeitraum mit Zeitsprüngen. Während ihres langen, abenteuerlichen Lebens nimmt der Leser teil am  tragischen Untergang dieser Stadt, verursacht durch politische Wirren und den griechisch-türkischen Krieg, der von 1919 bis 1922 wütete, und einem verheerenden Brand mit hohen Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung. Das Flair von dem allgemeinen Lebensstil von reichen Europäern, Griechen, Türken, Armeniern, von der Hafengegend in Smyrna wird umfassend und gut beschrieben. Ein Historienroman besonderer Art.