Rezension

Fesselnder Roman in der Levante Kleinasiens

Tochter einer leuchtenden Stadt -

Tochter einer leuchtenden Stadt
von Defne Suman

Bewertet mit 5 Sternen

Thema des Romanes ist in der Hauptsache die Zeit des Zerfalls des osmanischen Reiches gegen Ende des ersten Weltkriegs sowie die anschließende Verfolgung und Vertreibung der armenischen und griechischen Bevölkerungsgruppen durch die Türken.
Heterogen und vielfältig ist die Bevölkerung Smyrnas zu dieser Zeit: Türken, Griechen, Armenier Juden und Europäer leben in der blühenden Stadt Smyrna friedlich, jedoch nicht ohne Spannungen zusammen. Deutlich deuten sich bereits jetzt, bedingt durch die großen gesellschaftlichen Unterschiede der Bevölkerungsgruppen, die Spannungen der weiteren Geschichte an. Mit orientalisch ausladender und bildhafter Sprache schildert Defne Suman die bunte und vielfältige, aber auch brutale und zerstörende Umgebung und die Ereignisse dieser Zeit.
Der Roman wird aus der Sicht der Mädchen/Frauen aus den unterschiedlichen Familien wieder gegeben. So entsteht ein umfassendes Bild der Geschehnisse und der Region, die in der Katastrophe des großen Brandes von Smyrna 1922 mit der brutalen Ermordung und Vertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen endet.
Fesselnde Lektüre für den historisch interessierten Leser.