Rezension

Eine Liebe, wie man sie nur aus Fanfictions kennt

Right for Love - Jo Jonson

Right for Love
von Jo Jonson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum geht’s?

Emma, von allen nur Georgie genannt, ist mit Mitte zwanzig in einer scheinbar endlosen Spirale aus Unzufriedenheit gefangen. Ihren Job kann sie nicht leiden, die Beziehung zu ihrem Arbeitskollegen Alex zerbricht, weil sie ihn nicht liebt und jeden Freitag Abend lässt sie sich von ihrer Freundin Sarah in irgendwelche Bars schleifen um sich deren Beziehungsprobleme anzuhören. Ihr trister Alltag wird erst durchbrochen, als sie in einer Bar die Stimme von Jason im Radio hört und auf der Stelle wie verzaubert ist. Sie nimmt Kontakt zu ihm auf und schon bald sind es seine Nachrichten, die sie endlich wieder an sich selbst glauben lassen und sie dazu bringen, ihre Träume zu verfolgen. Bis sie sich eines Tages fragen muss, ob er es wirklich ernst mit ihr meint, oder ob sie nicht doch nur ein Zeitvertreib für ihn ist.

 

Meine Meinung

Die Grundidee von Right for Love fand ich erst mal sehr spannend, da mir das Konzept so meines Wissens nach noch nirgendwo untergekommen ist. Sich nur aufgrund der Stimme in einen Menschen zu verlieben, kommt mir zwar ein wenig unrealistisch vor, aber ich bin trotzdem davon ausgegangen, dass die Geschichte durchaus interessant werden könnte.

Der Prolog beginnt mit der Trennung von Emma und Alex, weshalb ich dachte, dass Emma in der eigentlichen Geschichte schon wesentlich weiter in ihrer emotionalen Entwicklung wäre. Dort setzen wir zwei Jahre später an, aber in ihrem Leben hat sich abgesehen von der Trennung von Alex so gut wie nichts verändert.

An diesem Punkt war ich mir absolut nicht sicher, was ich von der Protagonistin halten sollte. Ich hatte ein wenig Angst, dass sie ein unsicheres Mädchen bleibt, deren Entwicklung ausschließlich durch das Auftauchen ihres männlichen Loveinterests vonstatten geht. Bis sich die beiden dann jedoch tatsächlich begegnen, vergeht überraschend viel Zeit. Wirklich gut gefallen hat mir, dass Emma dann mehr oder weniger von selbst auf die Idee kommt zu reisen und ein neues Hobby für sich zu entdecken, auch wenn sie mehrere Jahre dafür gebraucht hat.

Emmas Freundin Sarah war für mich mit Abstand der Charakter, den ich am wenigsten leiden konnte. Ihr Verhalten ihrer Freundin gegenüber war absolut daneben und auch ihre recht spät gelieferte Erklärung dafür rechtfertigt meiner Meinung nach absolut nicht, dass sie Emmas Leben so lange nicht gerade bereichert hat.

Nachdem die Entwicklung der Protagonistin einen guten Teil des Buches über für mich ziemlich logisch verlief, hat mich das letzte Viertel dann förmlich überrannt. Hier ging mir alles irgendwie zu schnell, die Entwicklungen der Protagonisten kamen zu plötzlich und wirkten auch nicht mehr besonders glaubwürdig auf mich. Auch die Liebesgeschichte, die kurzzeitig völlig nebensächlich wurde gipfelte natürlich in einem Happy End, aber wirklich rund hat sich das für mich leider nicht so wirklich angefühlt.

 

Fazit

Right for Love – Gibt es dich wirklich? ist eine ganz nette Geschichte für Zwischendurch, die sich zeitweise wie ein Selbstfindungstrip der Protagonistin liest. Im Großen und Ganzen war ich eigentlich zufrieden mit der Entwicklung, die die Protagonistin durchlaufen hat, auch wenn das Ende der Geschichte ein wenig zu plötzlich für mich kam und mir darüber hinaus auch nicht ganz realistisch erschien.

Für einen netten Lesenachmittag eignet sich das Buch aber auf jeden Fall, um die Geschichte aber wirklich mögen zu können, sollte man definitiv keine ausgeprägte Abneigung gegen Fanfictions hegen.

Dafür gibt es von mir insgesamt dreieinhalb Bücherstapel.