Rezension

Eine Malerin von Format

Die Malerin des Nordlichts - Lena Johannson

Die Malerin des Nordlichts
von Lena Johannson

Bewertet mit 4 Sternen

Lena Johannson ist eine erfahrene Schriftstellerin, die weiß, wie man einen Stoff einleitet. Mit dem Prolog zu Die Malerin des Nordlichtes übertrifft sie sich. Am Strand eines norwegischen Fjordes lässt sie Licht entstehen, wie auch den Geruch des Wassers, die Rufe der Seevögel, das Murmeln der Wellen. Das sind poetische Momente. So sensibilisiert liest man genauer, nimmt auch das besondere wahr. 

 

Es geht dann los in Kristiania, 1922. Die norwegische Malerin Signe Munch ist 38 Jahre alt und geschieden und widmet sich jetzt ganz ihrer Malerei.

Signe ist entfernt mit Edvard Munch verwandt, trifft auch den Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun und kennt den Sohn des Malers Paul Gauguin.

 

Im Buch werden ihr Leben und Schicksal nachgezeichnet und in einen interessanten Plot gesetzt. Der warmherzige Erzählton der Autorin ist genau passend. In Form eines Romans gelingt es besser, die Malerin zu portraitieren als mit einer Biographie. Aufbau unterstützt die Stimmung noch durch ein farblich und motivisch ansprechendes Cover.

 

Signe Munchs Werk ist leider verschollen. Daher ist es von Lena Johannson auch eine großartige Leistung, die Persönlichkeit Signe Munch bekannt zu machen und sie dem Vergessen zu entreißen.