Rezension

Eine schicksalhafte Geschichte in der Irrenanstalt

Die dunklen Mauern von Willard State - Ellen Marie Wiseman

Die dunklen Mauern von Willard State
von Ellen Marie Wiseman

Inhaltsangabe

Zehn Jahre ist es her, dass eine schicksalhafte Nacht für Izzy Stone alles veränderte: Ihre Mutter erschoss ihren Vater während er schlief. Seitdem lebt die nun 17-Jährige bei Pflegefamilien. Als sie für ein Museum Gegenstände ehemaliger Insassen der alten und berüchtigten psychiatrischen Anstalt Willard State Asylum katalogisiert, stößt sie auf einen Stapel ungeöffneter Briefe und das alte Tagebuch einer gewissen Clara Cartwright. Je mehr sie über Claras Leben in Erfahrung bringt, desto mehr klären sich auch die Rätsel ihres eigenen Lebens…

 

Meine Meinung

Egal ob Roman-, Historik- oder Young Adult-Leser, ich denke, dass an diesem Buch ein großes Publikum Gefallen finden kann, da einfach für jeden etwas dabei ist.

Mit der 17-jährigen Izzy lernt man die Probleme einer Jugendlichen kennen und durchlebt diese. Ob das nun in der Schule oder mit anderen Jugendlichen ist. Bei Izzy gefielen mir ihre Vergangenheit und ihre Familiengeschichte am meisten. Zu dem Thema hätte es gern noch ein wenig mehr sein können, dafür ein bisschen weniger von den alltäglichen Problemen einer Jugendlichen.

Izzys Arbeit in der ehemaligen Irrenanstalt Willard State fand ich super. Würde mir jemand so etwas anbieten, ich wäre sofort dabei. Ihre Aufgabe bestand darin, zurückgelassene Koffer ehemaliger Patienten zu inspizieren und deren Geschichte durch den Inhalt ein wenig näher zu kommen. Und dann bekommt sie den Koffer von Clara Cartwright in die Hände…

Clara war in den 30er Jahren Patientin in Willard State. Wieso sie dort war, wie sie die Zeit erlebt hat und wie ihre Geschichte im gesamten war, möchte ich hier nicht verraten, denn diese soll einfach jeder selbst erlesen.

Soviel sei verratet, ich war hin und weg. Von ihrer Persönlichkeit, ihrem Schicksal und ihrem Kampfeswillen.

Wer gern Bücher liest, die mit einem grandiosen Schreibstil punkten, ist hier richtig. Dieses Buch hat sich von der ersten bis zur letzten Seite wahnsinnig flüssig lesen lassen und Ellen Marie Wiseman erschafft eine unheimlich passende Stimmung zur Geschichte.

Für mich ein toller Nebeneffekt dieses Buches ist, dass es sowohl die Anstalt Willard State, als auch die zurückgelassenen Koffer in Realität gab.

Ob und wie die Geschichten der beiden Protagonistinnen zusammenfinden, ist in dem Buch, mit diesem perfekten Ende wunderschön beschrieben. Nicht immer sind diese Happy Ends passend, aber hier habe ich es mir wirklich gewünscht.

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Weil es ein Roman ist und doch eher dem Erwachsenenpublikum zugeschrieben werden kann, hätte ich mir gern ein wenig mehr von Clara gewünscht. Im Buch gab es einen sehr großen Zeitsprung, der für mich gerne gefüllt hätte sein können.

Des Weiteren haben mir an manchen Stellen die großen Emotionen gefehlt, denn diese hätten unheimlich gut zur Geschichte gepasst.

 

Mein Fazit

In diesem Buch treffen meiner Meinung nach Genres aufeinander. Zum einen historisch mit Clara in der Vergangenheit und zum anderen das Genre Young Adult mit Izzy in der Gegenwart. Es ist eine interessante Mischung finde ich.

Mich konnte die Autorin wirklich begeistern, weil ich das Setting Irrenanstalt sehr interessant finde. Dass es die Anstalt wirklich gab, ist das kleine Highlight.