Rezension

Elfie kann es nicht lassen

Radieschen von unten - Frida Mey

Radieschen von unten
von Frida Mey

Bewertet mit 4 Sternen

Elfie Ruhland hat eine neue Aufgabe. Sie soll die Steuerunterlagen eines Bestattungsinstitutes auf Vordermann bringen. Man weist ihr einen kleinen engen Platz zu, an dem es ihr mit ihren vielen Ordnern wirklich schwer fällt, zu arbeiten.

Die Chefin des Bestattungsinstitutes Juliane Knörringer betreibt dieses gemeinsam mit ihrem Sohn Carlos, der jedoch nicht allzu viel zu melden hat. Unter der Knute seiner Mutter vollbringt er dort sein Tageswerk. Das Einzige, was die beiden wirklich zu verbinden scheint, ist ihre Liebe zum Tango, dem sie abends, wenn niemand mehr dort ist, ihren Tribut zollen. Dann wird die Leichenhalle zur Tanzfläche.

Elfie ist stark versucht, ihr bordeauxfarbenes Notizbuch wieder herauszuholen, zumal sie feststellen musste, dass die Chefin noch ganz andere Dinge auf dem Kerbholz hat...

Elfie Ruhland ist noch genauso, wie man sie in Teil 1 kennengelernt hat. 

Nach wie vor besucht sie regelmäßig ihren ehemaligen Verlobten Ludwig auf dem Friedhof und erzählt ihm das ein oder andere und fragt ihn um Rat. Das tut sie bereits seit 30 Jahren. Nur scheint Ludwig in letzter Zeit ein wenig mit ihr zu schmollen, denn viel Zuspruch erfährt sie nicht mehr durch ihn.

Eines Tages kommt in das Beerdigungsinstitut eine aufgebrachter Kunde und beschwert sich massiv. Die Chefin ist nicht im Haus und der Sohn versucht ihn zu beschwichtigen. Elfie bekommt den ganzen Ärger mit und macht sich ihre Gedanken. Als dann noch dieser Kunde tot aufgefunden wird, beginnt auch der Leser zu überlegen, inwieweit Elfie an dessen Ableben beteiligt ist. Wer Elfie schon aus Teil 1 kennt, weiß, dass sie mit unangenehmen Zeitgenossen nicht zimperlich umgeht.

Als es einen weiteren Todesfall in Elfies unmittelbarer Umgebung gibt, weiß man nicht mehr so richtig, wie man es werten soll. Hat sie oder hat sie nicht nachgeholfen? Denn schließlich hat sie doch das schon in Ruhestand gesetzte Notizbuch wieder aktiviert und ihre Notizen darin verewigt.

Es bleibt spannend bis zum Schluss.

Die Gerechtigkeit liebende Elfie kann Unordnung und Chaos nicht leiden. Nicht nur beruflich hilft sie, Ordnung zu schaffen, auch im zwischenmenschlichen hat sie das Bedürfnis, dass alle lieb  und nett zueinander sind. Gerne hilft sie auch ein wenig dabei nach. Elfie will, dass alles seinen geregelten Gang geht. Passt ihr was nicht, versucht sie alles wieder Lot zu bringen.

Nach wie vor kann auch Alex, die Polizistin, Elfie nicht ganz zuordnen. Privat verstehen sich die beiden sehr gut, aber was ist, wenn Elfie wirklich am Tod beteiligt ist?

Es bleibt spannend. Elfie ist eine Protagonistin, die man sehr gern begleitet. Sie steht dafür ein, was sie tut und wenn sie etwas verbotenes tut, macht sie es so, dass niemand ihr die Schuld zuweisen würde.

Gibt es das perfekte Verbrechen?

Auch dieser Teil mit Elfie Ruhland sorgt mehr für Spaß und Unterhaltung als für Spannung und kriminalistische Recherchen.

Ich habe Elfie gern wieder begleitet und bin schon auf ihre nächste "Aufräumaktion" gespannt.