Rezension

Witzig-kurzweiliger Krimi

Radieschen von unten - Frida Mey

Radieschen von unten
von Frida Mey

Bewertet mit 5 Sternen

Die patende Elfie Ruhland wird beauftragt, in Zuge der anstehenden Steuerprüfung Ordnung in die chaotischen Unterlagen des Beerdigungsinstituts „Pietas“ zu bringen. Doch schnell wird der Dame klar, dass sich ihr Aufgabengebiet nicht nur auf die Papiere bezieht – die ordnungsliebende Elfie kann es nämlich nicht leiden, wenn Menschen, insbesondere Angestellte schikaniert werden und findet sich hier direkt in einer doppelten Mission. Als es dann auch noch einen Mord gibt, ist ihre Neugierde erweckt und ihr Spürsinn gefragt…

 

Dem Autorenduo Frida Mey gelingt es mühelos, auch neue Leser so in die Protagonisten einzuführen, dass man nicht auf den Vorgänger („Manchmal muss es eben Mord sein“) angewiesen ist. 
Die Polizeikommissarin Alex wird ebenso detailliert beschrieben, wie auch Elfie selbst, ihr verstorbener Verlobter Ludwig und ihre Beziehung zueinander. Selbst den Mops Amadeus, die kleine Fressmaschine, muss der Leser einfach lieb gewinnen, zumal er eine nicht unerhebliche Rolle bei diesem lockeren Humor-Krimi innehat. Aber auch die zahlreichen Nebendarsteller finden alle ihren Platz in der Geschichte, ohne aufdringlich zu werden – durch die witzigen und plastischen Beschreibungen hatte ich jeden Einzelnen vor meinem geistigen Auge – allein hierfür ein Dankeschön!
Spannung wird gepaart mit lustigen Elementen und ein wenig Beziehungsdrama, so dass die Seiten geradezu so an mir als Leser vorbeifliegen.
Ein lockerer, leicht zu lesender Schreibstil trägt sein Übriges dazu bei, so dass man leider schnell ans Ende der Geschichte kommt – dass hier die eine oder andere Überraschung auftaucht, gefällt mir natürlich besonders!
Dass hier einige Fragen offen bleiben, stört mich persönlich überhaupt nicht, nein, ganz im Gegenteil: Sie machen neugierig auf mehr!

Auch der Titel „Radieschen von unten“ ist in mehrfacher Hinsicht perfekt gewählt, wie der Leser im Laufe der Zeit feststellen wird. 
Das Cover ist optimal gelungen und passt genial zum plot – hier spricht mich besonders die schwarze Schleife an, die einfach zum „Bestatter-Krimi“ dazugehört!

Alles in allem bleibt mir hier nicht mehr zu sagen als:
Ein sehr gelungener zweiter Teil der Elfie Ruhland-Reihe, von dem eine Fortsetzung bereits in Arbeit ist – ein Glück habe ich bis dahin noch ein wenig Lesestoff mit dem Erstlingswerk, das sicherlich noch die eine oder andere aufgekommene Frage beantworten wird. 

Daumen hoch und ein Dankeschön für witzig-kurzweilige Lesestunden!