Rezension

emotional und bewegend

Wie das Licht von einem erloschenen Stern - Nicole Boyle Rodtnes

Wie das Licht von einem erloschenen Stern
von Nicole Boyle Rodtnes

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT

Seit Vega bei einer Feier gestürzt ist, leidet sie an Aphasie. Sie kann nicht sprechen, kaum lesen und mit noch größerer Mühe schreiben. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin Ida und ihrem Freund Johan gibt ihr keinen Halt, denn sie kommen mit ihrer Krankheit nicht zurecht. Vega fühlt sich innerlich wie tot und zieht sich immer mehr zurück. Bis sie Theo trifft, der ebenfalls an Aphasie leidet und beide merken, dass sich zusammen leichter ein Weg in ein neues Leben finden lässt... (Klappentext)

MEINE MEINUNG

Als ich das Buch begann dachte ich mir: "Puh schon wieder 'kranke' Teenager die sich bei einer Selbsthilfegruppe helfen/gegenseitig retten/verlieben".

Doch schon nach wenigen Seiten konnte mich das Buch positiv überraschen. Vega liegt nicht im Sterben - versteht mich nicht falsch, aber das Thema ist bei mir erst mal durch - Vega hat Aphasie. Ich habe davon vorher tatsächlich noch nie gehört.

Mir als Vielleser, Geschichtenliebhaber und Wortfanatiker ging Vega's Krankheit sehr nahe. Auch wenn ich gerade nicht gelesen habe, habe ich darüber nachgedacht. Wie muss es sein keine Wort mehr zu haben? Eine schrecklich Vorstellung!

Ich mochte Vega von Anfang an und ich konnte ihre Wut so gut verstehen. Ihren Frust und ihre Verzweiflung. Schon nach wenigen Seiten ging mir die Geschichte wirklich nahe.

Vega glaubt sich zu erinnern dass es gar kein Unfall war, sie träumt davon gestoßen worden zu sein. Auch trifft Vega auf Theo. Die beiden begegnen sich das erste mal bei einem Workshop für Aphasie-Erkrankte.

In dem Buch begleiten wir Vega nur eine kurze Zeit in ihrem Leben, doch es ist eine wichtige Zeit. Was ist damals passiert? Hat ihr Beziehung mit Johan eine Chance? Kann Ida ihre beste Freundin bleiben - alles trotz Krankheit?

Mit Theo gemeinsam versucht Vega nicht nur zurück in ihr Leben zu finden, sondern auch wieder positiv in die Zukunft zu blicken.

Der einzige Störfaktor für mich war, dass ich viel zu früh wusste wie es ausgehen würde. Die Überraschung am Ende der Geschichte blieb aus.

Die Hauptprotagonisten sind Vega, Theo und Alma. Alle drei fand ich toll skizziert und ich konnte ihre Art und ihr Handeln gut nachvollziehen.

Vega geht mit ihrem Frust toll um wie ich finde und Theo ist ein bisschen ihr Fels in der Brandung. Er schafft es ihr den Mut zu geben den sie braucht, sicherlich auch weil er der einzige in Vegas Umfeld ist der nachvollziehen kann wie es ihr geht.

Alma ist mir auch sehr nahe gegangen. Ich habe gerne von ihr gelesen. Sie ist für mich kein schlechter Mensch, auch wenn die Situationen manchmal so aussahen.

MEIN FAZIT

Eine emotionale Geschichte über den Sieg über Frustration und Selbstmitleid und eine Krankheit die mir bisher nicht bekannt war. Stark und ergreifend erzählt.