Rezension

Ein Thema, daß mich nachdenklich gestimmt und sehr berührt hat

Wie das Licht von einem erloschenen Stern - Nicole Boyle Rodtnes

Wie das Licht von einem erloschenen Stern
von Nicole Boyle Rodtnes

Bewertet mit 5 Sternen

An diesem Buch ist mir zuerst das Cover aufgefallen und ich war gespannt, was es damit auf sich hatte.
Der Einstieg gelang mir recht gut.
Man lernt Vega kennen und sofort habe ich Anteil an ihrem Schicksal genommen.
17 Jahre lang war Vega ein ganz normales Mädchen, das gern auf Feste ging und einen festen Freund hatte.
Doch eines Tages hat sie ein Sturz bei einem Fest.
Ein Sturz der alles für sie verändert hat.
Nach dem Unfall leidet sie an Aphasie. Sie kann nicht sprechen, kaum lesen und nur mit größter Anstrengung schreiben.
Langsam findet sie ins Leben zurück.
Doch eines lässt sie nicht los.
Wurde sie gestoßen oder war es wirklich nur ein Unfall?
Ich mochte Vega sofort. Ich hab es bewundert wie sie gekämpft hat. Das sie nicht aufgab, auch wenn sie oft wollte.
Sie erhält vor allem Unterstützung von ihrer Familie und von Theo.
Die Autorin bringt hier ein sehr wichtiges Thema auf.
Wie geht es dem betroffenden Menschen damit?
Wie geht er damit um?
Was macht es mit seinen Mitmenschen?
Man leidet bei diesem Buch unglaublich mit Vega mit. Sie hat mich sehr berührt.
Aber es ist nicht nur Vegas Geschichte, die ungemein zu Herzen geht.
Es sind auch die Menschen um sie herum und wie sie auf diesen Umstand reagieren.
Das ganze setzt viel Stärke und Einfühlsamkeit voraus und das wird doch recht deutlich gemacht.
Es gibt Momente in den man einfach nur hilflos ist und schreien möchte.
Man kann das sehr gut spüren und nachvollziehen.
Es ist ein Kampf, der alles fordert.
Vegas Geschichte ist sehr abwechslungsreich gehalten und es gab einige Momente, die mich doch ziemlich überrascht haben.
Wenn man zwischen den Zeilen liest, kämpft man selbst immer wieder mit Ohnmacht und Verzweiflung.
Ich hab natürlich auch immer gerätselt, aber wäre nie auf die Lösung gekommen.
Aber letztendlich geht es nicht darum, wie es passiert ist.
Sondern vor allem wie man selber damit umgeht, ob man es akzeptieren kann.
Ich fand, das hat die Autorin recht gut hervorgebracht.
Es ist ein Buch das auf jeden Fall sehr nahe geht und nachdenklich stimmt.
Ich denke, wenn man so etwas liest, führt es dazu, daß man das Leben plötzlich ganz anders betrachtet.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Vega, was ihr mehr Raum und Tiefe verschafft. Man fühlt sich ihr unglaublich nah und nimmt einfach Anteil.
Auch die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Theo.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht, aber auch fließend und mitreißend gehalten.
Die Atmosphäre ist eher drückend und melancholisch , was aber sehr gut zum Thema passt.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Mit viel Einfühlsamkeit erzählt die Autorin die Geschichte der 17jährigen Vega, die nach einem Unfall an Aphasie erkrankt ist.
Ein Thema, daß mich nachdenklich gestimmt und sehr berührt hat.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten.