Rezension

Enttäuschend

Die stummen Wächter von Lockwood Manor - Jane Healey

Die stummen Wächter von Lockwood Manor
von Jane Healey

Bewertet mit 2 Sternen

1939 - Hetty Cartwright zieht mit einem Teil der Säugetiersammlung des Natural History Museum nach Lockwood Manor, einem großen ziemlich heruntergekommenen Herrenhaus, um. Dort hat der alte Lord einen Flügel zur Verfügung gestellt. Mit ihm leben dort seine Tochter Lucy, Heerscharen an Dienstboten und "Die weiße Frau" soll dort spuken.
"Eine fesselnde und betörende Geschichte über eine große Liebe und den Wahnsinn einer Familie, ihre lang vergrabenen Geheimnisse und versteckten Sehnsüchte" - darauf hatte ich mich gefreut und ein bisschen Romantik, etwas Gruselatmosphäre und eine ordentliche Portion Spannung dahinter erwartet. Die Ernüchterung folgte allerdings ziemlich schnell
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Hetty und Lucy erzählt, wobei ich die kursiv gedruckte Schrift als anstrengend zu lesen empfunden habe.
Hetty ist total fixiert auf ihre ausgestopften Freunde. Dementsprechend oft werden sie auch erwähnt, was irgendwann ziemlich ermüdend wird. Und auch wenn die Exponate auf wundersame Weise verrückt, verdreht, verschoben und versteckt werden, raubt das höchstens Hetty den letzten Nerv, mir hat es nur ein leichtes Gähnen entlockt.
Lucy wird von Albträumen gequält und hat oftmals hysterische Anfälle. Gekreische um Mitternacht lässt die Spannungskurve ja durchaus ansteigen, aber genauso schnell ist sie auch wieder verpufft, wenn sich dem nichts anschließt, was die Gänsehaut über die Arme kriechen lässt.
Im letzten Drittel - endlich - ein Highlight. Das Ende hat mich tatsächlich überrascht, aber das Buch und ich sind trotzdem keine Freunde mehr geworden.

 

Kommentare

Brocéliande kommentierte am 28. Mai 2020 um 22:27

Das ging mir sehr ähnlich wie Dir mit diesem Roman.... - schade!