Rezension

Es dauert etwas, bis man die Geschichte greifen kann, aber es lohnt sich...

Silver in the Bone. Brich den Fluch, bevor der Fluch dich bricht (Die Hollower-Saga 1) -

Silver in the Bone. Brich den Fluch, bevor der Fluch dich bricht (Die Hollower-Saga 1)
von Alexandra Bracken

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:

Also das Cover ist ja ein absoluter Traum und auch die Kurzbeschreibung hat mich gleich angesprochen. Umso schwerer ist mir der Einstieg in die Geschichte gefallen. Man wird gleich in eine unheimliche Schatzsuche geworfen, die man nur schwer zuordnen kann. Auch nach diesem etwas verstörenden Prolog, fand ich es erstmal etwas schwer nachzuvollziehen, ob wir jetzt in unserer Welt, oder einer anderen gelandet sind und habe auch etwas gebraucht, um mir ein Bild von der Ausgangslage machen zu können. Außerdem muss man wirklich sagen, dass Protagonistin Tamsin sehr speziell und nur auf ihren Bruder bezogen ist. Für ihn würde sie alles machen, selbst sterben, aber andere bedeuten ihr nichts. Solch extreme Aufopferungen finde ich ja schon auch immer etwas nervig...

Trotz der etwas schwierigen Ausgangslage, hat mich die Grundidee aber wirklich gefesselt. Aber erst, als dann auch die anderen wichtigen Figuren, wie der Sohn des Gildeführers Emrys und die Zauberin Neve dazukommen und auch noch das Setting ins ultra-gruselige „neue“ Avalon verlegt wird, kann die Geschichte ihr Potential so richtig entfalten.

Obwohl es sich ganz anders darstellt, wie man vielleicht erwartet, wenn man an Avalon und König Artus denkt, fand ich die Ideen wirklich interessant und zum Teil richtig gruselig. Und auch die Entwicklung der Figuren hat mir gefallen. Allen voran hat mich Tamsins Entwicklung wirklich gefreut und ich fand sie auch total glaubhaft dargestellt, sogar die feine Liebesgeschichte, die sich mit der Zeit entwickelt, aber schon länger absehbar war. Die Entwicklung ihres Bruders Cabell fand ich hingegen etwas sehr vereinfacht dargestellt. Aber vielleicht gibt es da in der Fortsetzung noch etwas mehr zu den Hintergründen.

Das Tempo hätte insgesamt manchmal gern etwas höher sein dürfen, aber in der Nachbetrachtung haben auch alle Details ihre Daseinsberechtigung.

Wirklich erstaunt haben mich die Wendungen und vor allem das mehr als schockierende Ende. Da habe ich wirklich den Mund nicht mehr zubekommen und lange noch gehofft, dass sich davon irgendwas als Scherz darstellt, oder es zumindest nicht ganz so endgültig ist.

Fazit:

Ein Auftakt in eine interessante Geschichte, der aber etwas länger braucht, bis man wirklich drin ist und die Zusammenhänge greifen kann. Auch Protagonistin Tamsin macht es einem anfangs nicht leicht, aber dafür ist ihre Entwicklung wirklich gut und glaubhaft dargestellt. Als sich dann alles zu einem großen, wendungsreichen Ganzen verbindet, wollte ich immer mehr wissen und war total schockiert von diesem krassen, völlig unerwartetem Ende. Somit vergebe ich solide 4 Sterne und hoffe, dass der Abschlussband nicht so lange auf sich warten lässt.