Rezension

Farbenfrohes Cover, langatmige Geschichte!

Wir, die wir jung sind - Preti Taneja

Wir, die wir jung sind
von Preti Taneja

Das Cover versprüht pure Lebensfreude, die Farben und die Schrift sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Ich war vom ersten Moment an in das Cover verliebt. Der Titel hingegen lässt sich manches Mal schwer aussprechen, gefällt mir aber trotzdem total gut. Zudem lässt er zu Anfang nicht sehr tief blicken, umschreibt aber die Geschichte gut.

Plotkritik
Der liebe Plot, der eigentlich gut durchdacht aber beim Lesen total zäh wurde, hat mich leider nicht überzeugt. Anfangs als ich die Leseprobe las, war ich wirklich begeistert, vor allem von manchen Umschreibungen, die fast eine Prise Magie versprühten und die vor meinem geistigen Auge auftauchten. Doch leider blieb es bei diesen kurzen Momenten und hielt mich nicht fest. Der Plot blieb weiterhin zäh, da alleine am Anfang erst einmal die Protagonisten die Hauptrolle spielen und man einiges über sie erfährt. Dies ist nicht schlecht aber es wird sich so sehr daran aufgehalten, dass man von Seite zu Seite echt frustriert ist. Ich wollte einfach das es weitergeht aber irgendwie plätscherte es vor sich hin. Das Denken des Protagonisten wird beschrieben, alles was der Protagonist um sich herum wahrnimmt wird festgehalten und dies zieht es unnötigerweise in die Länge. Ich denke, dass man einiges hätte streichen können. Es ist nicht verkehrt, in das Denken der Person, um die es gerade geht, einzutauchen – ganz im Gegenteil aber man muss doch nicht alles bis ins kleinste Detail erläutern. „Der Sand ist Orange wie geraspelte Orangenschalen“, „Die Sonne am Horizont des blauen Himmels, diesen Sommer, wirft Schatten hinter die grauen Dächer mit ihren vergilbten Ziegelsteinen, in dessen dunkler Ecke eine alte, dicke Katze sitzt“, gilt im übrigen als Beispiel dafür, wie die Sicht des Protagonisten ist. So wird aus seiner Sicht seine Umwelt beschrieben. Immer und immer wieder. Dies könnte man ebenso auf weitere Protagonisten in dieser Geschichte beziehen. Ein bisschen davon ist in Ordnung aber nicht die gefühlt ersten hundert Seiten, sodass man einfach die Freude daran verliert. Gefühlt ging es das ganze Buch so.

Die Geschichte und somit der Plot sind grundlegend gut, da eine wunderbare Geschichte dahinter steckt, eine Message. Durch diese ganzen Be- und Umschreibungen nahezu, ist der Plot gleich mit langweilig weil weniger einfach mehr ist.

Schreibstilkritik
Wie auch der Plot, ist der Schreibstil, eben durch die Be- und Umschreibungen sehr zäh und hemmt den Lesefluss dieses dicken Wälzers ungemein. Es wird wie oben schon geschrieben, vieles umschrieben, beschrieben und einfach im Endeffekt zu viel geschrieben. Darunter leidet der Lesefluss sehr und macht den Schreibstil sehr schwergängig. Ich kam einfach nicht voran und ich musste einen Satz sogar mehrmals lesen, bis ich ihn verstanden habe. Für mich einfach anstrengend.

Protagonistenkritik
Die Protagonisten waren für mich leider auch nicht wirklich der Hit. Wenn ich mich an den Anfang erinnere und an den ersten Hauptprotagonisten, sowie seinen Vater und einen guten Freund von ihm, fehlte mir einfach die Tiefe. Sie waren einfach da, haben mich aber keineswegs berührt, zum Nachdenken gebracht, geschweige das ich einen Draht zu ihn hatte. Ich konnte sie nicht greifen, sie schienen nicht unbedingt dreidimensional, was daran liegen könnte, dass einfach zu viel noch zwischendurch gedacht, gemacht und überhaupt wurde. Ich habe mir Protagonisten vorgestellt, die für mich greifbar sind, mit denen ich mitfühlen und mitfiebern kann, doch all das blieb leider aus.

Das ehrliche Fazit: