Rezension

Fesselnder Abschluss

Wie Spuren am See - Das Juwel -

Wie Spuren am See - Das Juwel
von Sibylle Baillon

Bewertet mit 5 Sternen

 

„...Du siehst so was von zufrieden aus. Wie ein Kätzchen, das es sich in einem Wollknäuel gemütlich gemacht hat...“

 

Diese Worte von Chris zu Isabella zeichnen ein positives Bild. Dem wird aber nicht lange so bleiben, denn die nächste unangenehme Überraschung steht schon vor der Tür.

Die Autorin hat einen fesselnden Abschluss ihrer Saga geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen.

Auf Klingeln reagiert Isabella nach den letzten unangenehmen Erfahrungen allergisch. Sie kann ja nicht ahnen, dass der Thomas Bauer, der vor ihrer Tür steht, behauptet, Adas Sohn zu sein. Damit könnte das Testament hinfällig geworden sein. Isabella will nicht kämpfen, sondern ihm das Erbe überlassen. Trotzdem sagt ihr das Buchgefühl, dass irgendetwas nicht stimmt.

Doch es wartet eine weitere Überraschung. Ihre beste Freundin Rita erscheint. Sie hat ihren neuen Partner mitgebracht, der für Isabella kein Unbekannter ist. Chris und Bernd verstehen sich auf Anhieb. Sie loten ihre gemeinsamen Interessen aus. Die führen sie auf die Spuren von Napoleon. Der war angeblich in Lindau und hat dort im See am Hexenstein ein wertvolles Juwel verloren. Bernd ist durch einen Fernsehbeitrag darauf aufmerksam geworden. Beide recherchieren nicht nur im Internet, um zu verifizieren, was daran wahr sein könnte.

Währenddessen beschäftigen sich Isabella und Rita mit dem angeblichen Erben. Er wurde adoptiert und hat erst vor kurzem von seiner Herkunft erfahren. Natürlich werden anfangs auch die Männer in die Unterhaltung einbezogen, zumal Chris ebenfalls als Baby adoptiert wurde. Die Suche nach den leiblichen Eltern sieht er so:

 

„...Ich weiß nicht so recht. Ein Teil von mir möchte es gerne wissen, ein anderer fragt sich, ob es nicht unnötig offene Wunden aufreißt...“

 

Wie schon in den beiden anderen Teilen werden auch hier Ausschnitte aus Adas Tagebuch eingebunden. Gleichzeitig spielt die Welt der Sagen und Legenden rund um den Bodensee eine Rolle. Chris ist ein begnadeter Erzähler dieser Geschichten und kann dabei gekonnt eine hohe Spannung aufbauen.

Bernd, der sich exzellent in Erbschaftsangelegenheiten auskennt, erklärt Isabella, was sie unter welchen Bedingungen erwartet. Sie bleibt dabei, dass sie kein Interesse an einem langen Rechtsstreit hat. Doch wieder einmal kommt alles ganz anders als erwartet.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Am Ende bleibt keine Frage hoffen. Selbst Chris` Herkunft wird geklärt.