Rezension

Fesselnder historischer Kriminalroman zur Zeit des Kapp-Putsches

Engel des Todes -

Engel des Todes
von Thomas Ziebula

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im dritten Band der Paul Stainer-Reihe bekommen die Bewohner der Stadt Leipzig es mit den Wirren eines oft vergessenen Ereignisses der jungen Weimarer Republik zu tun: dem Kapp-Putsch. Ein Unglück oder eine Gelegenheit? Von Links und Rechts wird um die Zukunft gekämpft, gleichzeitig ist die Vergangenheit allgegenwärtig und einer, den die Folgen des Ersten Weltkrieges nicht ruhen lassen, mordet und verstümmelt.

Der Roman ist etwa zu gleichen Teilen Krimi und historischer Roman, als Neueinsteiger kann man mit diesem Band beginnen, aber es ist lohnenswerter beim ersten Band zu starten, weil anders als bei typischen Krimis hier ein größeres Gewicht auf die Beziehungen der Figuren untereinander, sowie deren Entwicklungen, gelegt wird.

Der Schreibstil ist einwandfrei und derart fesselnd, dass ich den Roman (trotz eigentlich anderer Wochenendplanung) in eineinhalb Tage verschlungen habe.

Historische Aspekte sind natürlich, authentisch und lebendig. Da ich noch nie in Leipzig war, kann ich nicht beurteilen, ob das Bild, dass ich mir anhand der Beschreibungen über die Stadt gemacht habe zutreffend ist, doch anders als in anderen Romanen habe ich mich hier nie in den Straßen ‚verirrt‘ oder verwirrt gefühlt.

Alles in allem kann ich diesen Roman bzw. die Paul Stainer-Reihe von Thomas Ziebula allen Freunden historischer Krimis und historischer Romane dringendst empfehlen.