Rezension

Ein Massenmörder während des Kapp-Lüttwitz-Putsches

Engel des Todes -

Engel des Todes
von Thomas Ziebula

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieser dritte Teil der Paul-Stainer-Reihe spielt in den Märztagen des Jahres 1920, in denen der Kapp-Lüttwitz-Putsch die junge Republik in Aufregung gehalten hat. Die gewählte Regierung muss aus dem Reichstag fliehen, die Rechten formieren sich, die Linken nehmen es nicht hin und demonstrieren und rufen zum Generalstreik auf. In diesen wenigen Tagen befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Und gerade jetzt geht in Leipzig ein Massenmörder um, der seine Opfer enthauptet und eine Liste verfolgt. Dieses Mal wissen die LeserInnen mehr als Stainer, was der Spannung aber keinen Abbruch beschert. Die Handlung spielt sich innerhalb weniger Tage ab, an denen jedoch viel passiert. Die Perspektive wechselt immer mal wieder, auch wenn Stainer immer noch die Hauptperspektive einnimmt. Gut gefallen hat mir auch, dass wir mehr über Stainer und Josephine, aber auch vor allem über deren Tochter Mona und den jungen Kollegen Junghans erfahren. Auch Nachtclubbesitzerin Rosa spielt wieder eine Rolle. Die Arbeit und das Private und immer wieder die zunehmende Radikalisierung des Putsches werden gut miteinander verbunden. Auch Rückblicke in Geschehnisse während des Krieges spielen wieder eine Rolle. Ein sehr gut recherchierter historischer Roman, der gut unterhält und den ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich hoffe, bald geht es weiter mit Stainer und den anderen.