Rezension

Bürgerkrieg in Leipzig

Engel des Todes -

Engel des Todes
von Thomas Ziebula

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bürgerkrieg in Leipzig. Gleichzeitig geschehen grauenhafte Morde: den Opfern wird der Kopf abgeschnitten und die Zunge herausgetrennt. Kommissar Stainer und seine Kollegen sind ratlos. Bis sie durch einen Zufall auf die Spur des Täters kommen.

Wie immer bei Ziebula fand ich den Einstieg in das Buch sehr schwierig. Viele Stränge werden eröffnet und sehr viele Personen gibt es. Diese alle zu verorten fiel mir nicht leicht. Auch die politischen Verwicklungen fand ich etwas schwer zu folgen. Leider kam auch Paul Stainer anfangs etwas zu kurz.

Mag ich doch diesen Kommissar sehr gerne und verfolge auch seine privaten Erlebnisse immer mit Begeisterung. Der Kriminalfall verschwindet in diesem Band fast im Hintergrund, leider steht der Bürgerkrieg für mich zu sehr vorne, hätte ich doch lieber gelesen, wie Stainer und sein Team ermitteln.

Ziebulas Bücher spielen alle innerhalb weniger Tage und knüpfen direkt aneinander an. Dennoch kann man jeden Band unabhängig voneinander lesen, da die wichtigen Ereignisse aus den Vorgängerbänden immer noch kurz angerissen werden, aber niemals so, dass man sich langweilen würde, wenn man alle kennt.

Den Mörder zu verfolgen und seine Geschichte mitzuerleben, teilweise auch „live“ in eigenen Kapiteln, fand ich faszinierend. Seine posttraumatische Belastungsstörung wirkt sich schlimm aus und das konnte ich durch die Schilderungen des Autors sehr gut nachvollziehen.

Fazit: ich mochte das Buch – aber erst nach circa der Hälfte. Den Anfang fand ich ein wenig überfrachtet.