Rezension

Fesselnder Jugendthriller

Dreh dich nicht um - Jennifer L. Armentrout

Dreh dich nicht um
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 5 Sternen

Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch gepackt. Die 17-jährige Samantha wird auf der Landstraße verletzt von einem Deputy aufgelesen. Sie kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen, geschweige denn, was mit ihr geschehen ist. Sie erfährt, dass sie vier Tage lang vermisst war, und mit ihr auch ihre beste Freundin Cassie. Wo steckt Cassie? Was ist da passiert? Warum waren die Mädchen allein unterwegs?

Sam versucht sich in ihrem neuen alten Leben zurechtzufinden, was gar nicht so einfach ist. Sie (er)kennt niemanden, nicht ihre Eltern, ihren Bruder, ihren Freund oder ihre Freundinnen. Nach und nach findet sie aber unangenehme Dinge über sich heraus: Die alte Sam war ein echtes Miststück, das seine Umwelt drangsaliert hat. Hat sie womöglich auch etwas mit Cassies Verschwinden zu tun? Ab und zu blitzt ein Erinnerungsfetzen auf, was Sam ziemlich verstört. Überall tauchen gelbe Zettel mit kryptischen Nachrichten auf. Bald weiß sie nicht mehr, wem sie trauen soll und wem nicht.

Die Geschichte lebt von ihren lebendigen Figuren, die so vielfältig gezeichnet sind. Jede einzelne von ihnen wirkt authentisch. Sam fungiert als Ich-Erzählerin. Daher erfahren wir über sie natürlich das meiste. Sie ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die durch den Unfall zum Glück ein wesentlich netterer Mensch geworden ist. Sie verliebt sich sogar ziemlich schnell in Carson, den Freund ihres Bruders, den sie in den letzten Jahren alles andere als freundlich behandelt hat. Und diese kleine Liebesgeschichte passt sich super in die Gesamthandlung ein und ist ganz wunderbar erzählt.

Armentrout versteht es, den Leser an der Nase herumzuführen. Ständig gibt es unerwartete Wendungen, neue Verdächtige und falsche Fährten. Die Offenbarung des Täters hat mich dann wirklich überrascht. Bei rückblickender Betrachtung habe ich allerdings etliche Hinweise entdeckt, die zum Täter und zum Motiv führen. Doch sind sie so geschickt eingestreut, dass man sie leicht überlesen kann.

Ein wirklich gelungener Thriller, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat.