Rezension

Sehr spannend und mit vielen Wendungen versehen

Dreh dich nicht um - Jennifer L. Armentrout

Dreh dich nicht um
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich mit Jennifer L. Armentrouts "Obsidian" doch einige Schwierigkeiten hatte, aber in gewisser Weise dennoch beeindruckt war, war ich besonders auf "Dreh dich nicht um" gespannt. Aktuell ist die Autorin in Deutschland in aller Munde und monatlich erscheinen neue Bücher von ihr, von daher ist es nur schwer, an ihr vorbeizukommen. Aber ich muss auch sagen, dass sich ihre Bücher bislang lohnen. Zugegeben, ich hatte bei "Dreh dich nicht um" nicht unbedingt die größten Erwartungen, bin aber am Ende so begeistert gewesen, dass ich auch weiterhin Bücher von der Autorin lesen möchte.

Die Geschichte besitzt einen angenehmen und leichten Schreibstil, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Ich muss aber auch sagen, dass ich besonders den Anfang schon fast als zu ausführlich beschrieben betrachtet habe, denn es war einfach zu viel Input auf einmal. Dennoch habe ich mich bei dieser Geschichte schnell wohlgefühlt, was vor allem den Dialogen, den vielseitigen Figuren und den vielen Wendungen zu verdanken hat. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt, was hierbei besonders spannend und interessant ist, da Samantha nach einem Unfall an Amnesie leidet und so ihr eigenes Leben noch einmal kennen lernen muss. Insgesamt muss man sagen, dass Samantha eine interessante Person ist, denn auch wenn ihr Unfall nicht schön war, bekommt sie dennoch eine zweite Chance, um ihr Leben zu ändern.

Vor ihrem Unfall war Samantha eine recht unangenehme Person. Sie hat anderen Menschen das Leben schwer gemacht, hat sie gemobbt, sie bloßgestellt und auch sonst schienen die Menschen eine gewisse Angst vor ihr zu haben. Ihre Freundinnen, ihre Mutter, aber auch ihr Freund sind ebenfalls recht oberflächlich und behandeln andere Menschen von oben herab. Nach ihrem Unfall kann sich Samantha jedoch an nichts davon mehr erinnern und geht auf die Menschen ganz anders zu und erkennt, dass sie sich zuletzt immer wieder auf die falschen Menschen eingelassen hat und sich fortan ändern möchte. So verbringt sie wieder mehr Zeit mit ihrem Bruder und mit dessen besten Freund, mit dem sie ebenfalls früher befreundet war, den sie aber zuletzt nur noch beleidigt und gedemütigt hat. Nach ihrem Verschwinden und ihrem Unfall ist sie jedoch ein vollkommen anderer Mensch: freundlich, nur selten oberflächlich und ohne Vorurteile versehen. Sie meidet ihre angeblichen Freundinnen und ihren Freund, die die Welt nicht mehr verstehen und sich zum Teil gegen sie wenden. Ihre beste Freundin Cassie, die seit dem Unfall ebenfalls verschwunden ist, wird von einigen Menschen totgeschwiegen und sie finden es sogar gut, dass sie nicht mehr da ist, da sie noch schlimmer als Samantha gewesen sein soll. Wieso die Menschen dann überhaupt mit ihnen befreundet waren, wurde jedoch nie so ganz klar. 

Die Geschichte selbst verläuft sehr spannend. Während Cassie immer noch verschwunden ist, versucht sich Samantha krampfhaft an ihre Vergangenheit und an den Unfall zu erinnern, jedoch erhält sie nur so wenige Erinnerungen, mit denen sie quasi kaum etwas anfangen kann. Als sie jedoch Zettel erhält, die ihr kleine Tipps geben, ist sie erst recht verunsichert. Wem kann sie vertrauen? Und wer weiß, was tatsächlich bei diesem mysteriösen Unfall geschehen ist?

Die Auflösung der Geschichte hat mich schlichtweg umgehauen. Ich hatte besonders zwei Personen im Verdacht gehabt, bei denen ich immer wieder geglaubt habe, dass es mindestens einer von ihnen gewesen muss, doch dann wurde die Geschichte noch einmal komplett umgekrempelt, sodass ich immer wieder auf falsche Hinweise hereingefallen bin. Die Person, die am Ende für alles verantwortlich ist, habe ich absolut nicht auf dem Schirm gehabt und war von daher sehr überrascht - jedoch nicht im negativen Sinne. Wenn man genau über den Ablauf nachdenkt, merkt man doch, dass das Ganze einen Sinn ergibt und toll durchdacht ist. Ich kann der Autorin hierfür nur ein Kompliment aussprechen!

Das Cover ist hübsch anzusehen, passt aber meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Inhalt. Auf dem Cover der Originalausgabe befindet sich eine Spieluhr, was deutlich besser gepasst hätte. Aber gut, sowas ist immer Geschmacksache. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen und fasst den Inhalt gut zusammen. 

Insgesamt hat mich "Dreh dich nicht um" nach anfänglichen Schwierigkeiten begeistern und fesseln können. Sämtliche Figuren und Handlungsstränge konnten mich mit Vielseitigkeit und spannungsgeladenen Wendungen beeindrucken, sodass ich dieses Buch nur empfehlen kann.