Rezension

Filmreifes Buch

Argwohn - Jenk Saborowski

Argwohn
von Jenk Saborowski

Mir persönlich fällt es gerade sehr schwer dieses Buch zu rezensieren, da ich so viel durch “Argwohn” erlebt habe.

Zunächst erscheint das Buch von Jenk Saborowski, der sich als sehr sympathisch und zuvorkommend geoutet hat, wie ein Film bei ARD am Sonntag Abend. Er beschreibt die schöne Umgebung in einem kleinen Dorf in Rumänien und das aus der Sicht von einem Mädchen namens Lila. Ehrlich gesagt, finde ich schon, dass man das ganze Buch verfilmen kann, da man hier wohl nichts falsch machen kann. Für mich erschien dies wirklich wie ein Traum und ich wusste nicht wirklich wie viel all das mit dem Genre Thriller zu tun hat. Auch dieses Thema hatten wir in der Leserunde auf LovelyBooks geklärt.

“Argwohn” hat so viele Facetten und man weiß eigentlich gar nicht wo man anfangen soll. Es wird aus verschiedenen Sichten erzählt und auch miterlebt. Diese Orte sind weit in Europa verstreut und am Anfang brauch man schon eine Weile, um richtig einsteigen zu können, was einem aber der Handlungsgang in allen Bereichen erleichtert.

Solveigh Lang ist eine der Hauptpersonen, die mir schon von Anfang an sehr sympathisch war, dadurch, dass sie ziemlich taff rüberkommt, obwohl man merkt, dass sie viele versteckte Schwächen im Innern ihres Ichs verborgen hat. Jenk Saborowski hat mit Paul Regen und Adelheid Auch ein paar wirklich sehr kuriose Charakter entwickelt und spielt andauernd auf den Wortwitz an, den ich leider irgendwie nicht so lustig fand, weil ich vollkommen im Geschehen drin war.

„Es braucht nicht viele Menschen, um die Welt zu verändern. Nur einen, der damit anfängt.“ [Seite 46, Zeile 5-6]

„Und wer solch eine Suppe kochen kann, kann kein schlechter Mensch sein.“ [Seite 217, Zeile 20-21]

Das erste Zitat fand ich einfach schön, weil es halt wirklich nur einen Menschen geben muss, der damit anfängt die Welt beziehungsweise ein wenig zu verändern. Man sollte im Leben nicht alles so hinnehmen, was einen auf den Teller präsentiert wird. Apropos Teller! Das zweite Zitat ist für mich ein sehr emotionales Zitat, das man wahrscheinlich nur versteht, wenn man dieses Buch liest. Damit ich nicht zu viel spoiler, werde ich dazu auch nicht mehr erklären. Ich konnte nach dieser Szene, die Lila erlebt hatte, kaum noch aufhören zu weinen, weil für mich all das was sie erlebt, grausam ist.

Ich persönlich finde, dass dieses Buch außerordentlich toll ist. Man muss sich eben wirklich damit beschäftigen und irgendwie denkt man immer, wenn man sich mit einem Buch beschäftigen muss, dass es anstrengend ist es zu lesen. Falsch gedacht! “Argwohn” ist ein Buch, dass man einfach hintereinander weglesen kann und das trotz all der Klarheit, die aufgebaut wird, immer noch viel Geheimes versteckt. Herr Saborowski freut sich sicher, wenn ihr mal auf seiner Homepage vorbeischaut, da er noch zwei weitere Bücher in der Vergangenheit geschrieben hat.
Jeder, der gern Thriller liest, in denen der Schwerpunkt nicht auf den Metaphern vom Töten der Menschen liegen muss, sollte zu diesem Buch greifen. Außerdem wird hier endlich mal eine Frau stark und bewundernswert hingestellt!