Rezension

Flache, leider sehr vorhersehbare Geschichte!

Dicke Hose - Mia Morgowski

Dicke Hose
von Mia Morgowski

Zum Inhalt:

Als Florian überraschend weg muss, verspricht sein Kumpel Alex ihm, für ihn in seinem Laden einzuspringen und aus zu helfen. Doch zunächst einmal gestaltet sich das gar nicht so einfach, handelt es sich bei dem Laden doch um ein Modegeschäft. Da Alex keinerlei Ahnung von irgendwelchen modischen Dingen geschweige denn irgendwelchen Marken hat ist ein Fiasko vorprogrammiert. Doch eine ganze Weile schafft er es sich mit Lügen überm Wasser zu halten. Das wäre auch noch eine Weile gut gegangen, wäre da nicht die hübsche Verkäuferin Victoria, die es Alex angetan hat und wegen der er immer mehr Gewissensbisse bekommt. Zudem erscheint ein Bericht in der Zeitung, der seine ganzen Lügen auffliegen lassen könnte. Doch was ist eigentlich mit Florian? Ist der wirklich so krank, wie er vorgibt? Ist er wirklich der, der er zu sein scheint? Und plötzlich stehen Alex' und Florians Freundschaft, Alex' berufliche Zukunft und sein Verhältnis zu Victoria auf dem Spiel.

Meine Meinung:
Ohje, ich weiß ehrlich gesagt langsam nicht mehr, wieso ich es immer wieder mit Chick-Lit versuche, wo ich doch fast jedes Mal merke, dass das einfach nicht meins ist.

Zu Beginn ist das Buch noch ganz amüsant und bietet die ein oder andere Stelle zum Schmunzeln, das muss ich zugeben. Auch den Schreibstil der Autorin fand ich gut und sehr flüssig, sodass ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen habe. Leider muss ich hier aber auch sagen, zum Glück, ziemlich schnell durchgelesen. Denn das wars eigentlich schon an positiven Punkten.

Im weiteren Verlauf der Geschichte flachen die ohnehin nicht so wunderbar ausgearbeiteten Charaktere immer weiter ab. Alex ist ein Protagonist, der mich die Haare raufen und den Kopf schütteln lässt. Selten ist mir so viel geballte Dummheit begegnet. Das mag nun wirklich sehr hart ausgedrückt sein, aber ich finde einfach keine anderen Worte, denn so blöd kann man eigentlich gar nicht sein. Seine Lügen, die er sich ausdenkt, die eigentlich viel schneller auffliegen müssten, seine Unkenntnis was gewisse Marken angeht (ich bin selbst nicht sehr modeinteressiert und kenne viele Marken nicht, aber das was Alex da abzieht ist schon echt ein Gipfel)und zudem merkt er sich auch einfach nichts, was ihm gesagt wird, hört bei Anweisungen nicht zu und ist auch sonst vollkommen ignorant und inkompetent. Dass der überhaupt nach seinem ersten Arbeitstag wiederkommen durfte grenzt an ein Wunder. Alex ist leider wirklich der Gipfel der schlechten Protagonisten. Ich könnte jetzt noch viele weitere aufzählen, doch ich denke dieses eine Beispiel reicht, um meinen Unmut deutlich zu machen.

Zudem ist die Geschichte nach kurzer Zeit einfach nicht mehr witzig. Frauen werden als dumme, ihren Männern-hinterherlaufende, deren-Geld-ausgebende Persönchen dargestellt, was ich leider ebenfalls überhaupt nicht haben kann. Das mag vielleicht sogar Absicht sein, dass manche Tatsache in dem Buch etwas überspitzt dargestellt wird, doch mir persönlich war das einfach zu viel des Guten. Ich konnte darüber nicht lachen, ggfs. an einigen wenigen Stellen noch schmunzeln.

Und zu alle dem kommt noch hinzu, dass die Geschichte nicht mal besonders originell ist. Die meisten Stellen sind einfach wahnsinnig vorhersehbar und man weiß eigentlich schon ein paar Seiten vorher, in welches Fettnäpfchen unser lieber Alex jetzt wohl treten wird. Auch das Ende scheint in diesem Hinblick leider etwas langweilig geraten, da man sich das einfach so denken konnte. Happy End schön und gut, aber die ein oder andere Überraschung hätte dem Buch sicher gut getan.

Es mag sein, dass Chicklit-Literatur einfach so ist und mir deswegen nicht gefällt und ich wohl in Zukunft tatsächlich die Finger davon lassen sollte. Aber vielleicht liegt es hier tatsächlich auch an der leider flachen Geschichte und den mir zu flachen Charakteren, die die Geschichte zu alles anderem als einem Vergnügen werden lassen. Sehr schade, wirklich, denn schreiben kann Mia Morgowski durchaus!

Fazit:
Nun ja, bis auf den gut zu lesenden Schreibstil und den ein oder anderen ganz guten Witz lässt sich hier leider nicht so viel positives hervorheben. Eine flache, leider meist vorhersehbare, Geschichte und flache Charaktere nehmen der Geschichte fast jeglichen Reiz.