Rezension

Lustiger Frauenroman

Dicke Hose - Mia Morgowski

Dicke Hose
von Mia Morgowski

Bewertet mit 4 Sternen

Unser Protagonist Alex Held – eigentlich Makler von Beruf – vertritt aus Gefälligkeit seinen vorgeblich kranken Kumpel Flo als Verkäufer in der exklusiven Hamburger Modeboutique dessen Vaters. Von Mode hat er allerdings überhaupt keine Ahnung. Luxus-Handtaschen und –Damenbekleidung sind so gar nicht seine Welt. Um dennoch vor der engagierten Mitarbeiterin Victoria bestehen zu können, verstrickt sich Alex in ein Netz aus Schwindeleien und Intrigen. So verursacht er ein komplettes Wirrwarr, in dem die verschiedensten Romanfiguren eine Rolle spielen: Sein Chef, ein neuer und ein alter Kollege, eine Stammkundin, seine Möchtegern-Braut, Immobilieninteressenten, der Boutique-Besitzer, Flo und nicht zuletzt Victoria, in die Alex sich verliebt. Ob Vic ihn erhören wird, obwohl sie schon längst durchschaut hat, dass Alex nur einen auf „dicke Hose“ macht?

Das Buch muss einfach jeder lesen, der oft und gerne lacht. Über Alex‘ Gedanken und Äußerungen, die er raushaut, kann man sich nur kaputtlachen. Und das Schöne – obwohl von einer Autorin geschrieben und äußerlich in pink gehalten, ist das Buch durchaus auch für Männer lesenswert. Wie schon frühere Romane von Mia Morgowski  ist es nämlich aus Männersicht geschrieben und werden in ihm „typisch männliche“ Themen behandelt wie Machotum, Stammtischkumpelei, Balzgehabe von Männern, Abneigung gegenüber Homosexuellen.

Schön ist der Buchtitel, der die Redenswendung „einen auf dicke Hose machen“ aufnimmt und so bestens zu Alex passt, der sich eben genauso verhält. Trotzdem ist er eine Figur, die man einfach gernhaben muss.

Das pinkfarbene Cover mit dem gelben Küken ist treffend zum Buchinhalt gewählt. Beide Farben spielen auf die Designer-Anzüge an, die Alex‘ ungeliebte Arbeitskleidung sind. Im Buchladen ist dieses Cover ein eyecatcher.

Abschließend sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen: In den unteren Ecken der  Buchseiten mit ungerader Seitenzahl sind gezeichnete Küken abgebildet, die sich als „Daumenkino“ blättern lassen.

Das Buch kann ich nur weiterempfehlen.