Rezension

Locker-leichte Leselektüre mit allerhand skurillen Charakteren

Dicke Hose - Mia Morgowski

Dicke Hose
von Mia Morgowski

Bewertet mit 5 Sternen

„Dicke Hose“ von Mia Morgowski ist als Taschenbuch im Rowohlt Verlag erschienen. Es umfasst 345 Seiten, die in 25 Kapitel unterteilt sind. Ergänzend findet sich im Anschluss daran ein Modeglossar mit Erklärungen aus der Sicht des Protagonisten. Eine schöne Idee, finde ich,  ist das Daumenkino, das sich beim schnellen Abblättern der Seiten durch die Zeichnungen unten auf der jeweils rechten Seite ergibt. Die Sequenz, die zu sehen ist, passt zum Cover, von dem sich Leser komödiantischer Unterhaltung angesprochen fühlen. Auch der Titel passt zur Erzählung über Alexander Held, den Protagonisten, einem wahren Macho der gerne mal über sein Leben prahlt.

Alexander, Florian und Ben sind seit einigen Jahren Kumpels, die sich gerne in der Kneipe von Ben auf ein Bierchen treffen. Alex ist Makler von Beruf, doch leider hat er schon länger keinen Vertrag mit Kunden mehr abschließen können und fürchtet nun um seinen Job, natürlich ohne dies öffentlich zugeben zu wollen. Florian, genannt Flo, ist Geschäftsführer eines Ladens, der seinem Vater gehört und wie Alex vermutet, luxuriöse Taschen verkauft.   Beide haben gemeinsam für die nächste Woche Urlaub gebucht, doch Flo bricht plötzlich in der Kneipe zusammen. Nach einigem Zögern verspricht Alex seinem Kumpel  für ihn aushilfsweise im Laden einzuspringen statt in Urlaub zu fahren, während er Flo zur Erholung in Kur wähnt. Doch das Geschäft verkauft nicht nur angesagte Taschen, sondern auch die neuesten Kreationen im Bereich Damenmode und -unterwäsche. Zur Verkaufsförderung trägt dabei das Personal Teile der aktuellen Kollektion bekannter Designer, dessen Farben und Schnitte nicht den Modegeschmack von Alexander  treffen. Florian hat Alex als Top-Verkäufer angekündigt und dieser gibt alles, um der Anforderung gerecht zu werden, leider ohne auch nur einen Funken Ahnung von der Branche zu haben. Zum Glück gibt es da noch die gutaussehende erste Verkäuferin Viktoria, die nicht nur die Lage sondern auch ihn gut im Griff hat.

Die Autorin schafft mit Alexander Held eine trotz ständigen Aufschneidens sehr liebenswürdige Person, die sich von einem Fettnapf in den nächsten lügt und den Leser darüber belustigt den Kopf schütteln lässt. Der Roman ist aus der Sicht von Alexander erzählt, so dass der Leser auch seine Gedanken mitverfolgen kann, was wiederum zu weiteren amüsanten Szenen führt. Daneben gibt es noch mit Florian einen denkbar unbeliebten Charakter  und Viktoria, die durch ihre Normalität die Herzen der Leser gewinnt sowie weitere durchgehend skurill überzeichnete Personen. Gut finde ich auch, wie Mia Morgowski Alexanders Handlungen als Makler und als Modeverkäufer miteinander zu einer passenden Story verknüpft. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich kann es als locker-leichte Leselektüre empfehlen.