Rezension

Fortsetzung der Familiengeschichte der Autorin

Neuleben - Katharina Fuchs

Neuleben
von Katharina Fuchs

Bewertet mit 4 Sternen

Bereits in ihrem Roman „Zwei Handvoll Leben“ ist die Autorin der leidvollen Geschichte ihrer Großmütter bis zum Jahr 1953 nachgegangen. Jetzt erzählt sie ihre Familiengeschichte weiter, setzt den Fokus aber auf das Leben ihrer Tante und ihrer Mutter. Beide emanzipieren sich, was zu ihrer Zeit ein steiniger Weg war – die eine studiert als eine von wenigen Frauen Jura und strebt eine Karriere in der Justiz an, die andere träumt vom Erfolg als Modemacherein. Daneben wird immer wieder der Faden rund um die Großmütter weitergesponnen.

Das Buchcover gefällt mir, weil es zu der Zeit des Aufbruchs nach dem Zweiten Weltkrieg passt, in der die Geschichte angesiedelt ist. Mit dem Buchtitel hadere ich etwas. Erst im letzten Drittel erfahren wir recht beiläufig, was es mit ihm auf sich hat; einen wirklichen Bezug zu einer der Hauptromanfiguren hat er nicht. Inhaltlich ist wirklich interessant, wie viel die Autorin aus ihrer Familie zusammengetragen hat und wie gut sie etwa zur Juristerei und zur Rolle der Frau in den 1950er Jahren recherchiert hat. Die Geschichte ist in einem ruhigen Ton gehalten und lässt sich angenehm lesen, ist allerdings nach meinem Dafürhalten zu sehr in die Länge gezogen. Sie ist zu empfehlen für jeden, der Familiengeschichten mit realem historischem Bezug mag.