Rezension

Frauen im 19. Jahrhundert

Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte -

Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte
von Lucca Müller

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Leben zweier heute nur noch wenig bekannter Schriftstellerinnen

Während man ihren berühmten Bruder, den Philosophen Arthur Schopenhauer, und seine Werke, heute noch kennt, sind sie und ihre Mutter als Schriftstellerinnen erfolgreich, finden aber heute nur noch selten Erwähnung. Diese Romanbiographie erinnert an die beiden, wobei das Leben von Adele Schopenhauer im Mittelpunkt steht.

Aufgewachsen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nach dem frühen Tod des Vaters und einem Zerwürfnis zwischen Mutter und Bruder verlässt sie Hamburg, um mit Johanna in Weimar sesshaft zu werden. Deren Literatursalon lockt Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe an. Als Kind ihrer Zeit ordnet sie sich unter und braucht lange, bis sie sich traut, ihren eigenen Weg zu gehen.

Die Autorin thematisiert die Herausforderungen der Zeit, insbesondere für emanzipierte Frauen, die sich ihr Leben und ihre Freiheiten erkämpfen mussten. Auch die politische Situation fließt in das Geschehen ein. Die Verbindung von Historie und Fiktion ist aufgrund des flüssigen Schreibstils angenehm zu lesen. Gerne empfehle ich dieses Buch historisch Interessierten und Lesern von Romanbiographien.