Rezension

Fünf Frauen auf dem Weg zur (Selbst-)Erkenntnis

Die Dienstagsfrauen - Monika Peetz

Die Dienstagsfrauen
von Monika Peetz

Bewertet mit 4 Sternen

Die Dienstagsfrauen ist ein wirklich unterhaltender Roman, den man auch gut lesen kann, wenn man selbst nicht gläubig ist, oder Ambitionen verspürt den Jakobsweg entlang zu pilgern. Die Perspektive springt zwischen den jeweiligen Frauen hin und her, ohne jedoch verwirrend zu wirken. Im Gegenteil: Durch die Perspektivwechsel bekommt man einen guten Eindruck wie jede einzelne der sehr unterschiedlichen Frauen mit den Strapazen des Pilgerns umgehen, wie sie sich anpassen und verändern. Die Veränderungen sind jedoch nicht nur dem Pilgern zuzuschreiben. Arnes Bombe ist ebenso daran beteiligt wie das Zusammenwirken der einzelnen Charaktere auf so engem Raum. Das Buch ist dabei ausreichend detailreich ohne überfrachtet zu sein. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und man kann das Buch sehr schnell lesen und ist dabei wunderbar unterhalten. Zwischenzeitlich blitzt mit der Figur Estelle ein spritziger Humor auf, von dem ich mir jedoch wesentlich mehr gewünscht hätte. Statt jedoch humorvoll zu bleiben, wird das Buch im weiteren Verlaufe eher tragisch und übt Kritik an einigen heute üblichen Familien-Typen und Frauen-Klischees. Dies ist an sich positiv zu werten, doch nach dem Lesen der ersten Seiten, habe ich einfach ein humorvolleres Buch erwartet.
Die Auflösung am Ende ist passend: Die Frauen treffen sich an einem ersten Dienstag im Monat, doch nichts ist mehr so, wie es vorher einmal war, nur eine der fünf hat sich kaum verändert. Welche wird natürlich nicht verraten.

Fazit: Die Dienstagsfrauen ist ein gut geschriebenes Buch über fünf Frauen und ihre Veränderungen auf dem Pilgerweg. Diese sind plausibel, nachvollziehbar und haben Vorbildcharakter. Ein schönes Buch für den Sommer, dem ein bisschen mehr Humor sehr gut getan hätte. Nicht nur für Pilger!