Rezension

Für welche Welt entscheidest du dich?

Immerwelt - Der Anfang - Gena Showalter

Immerwelt - Der Anfang
von Gena Showalter

Bewertet mit 4 Sternen

Gena Showalters neustes Buchprojekt „Immerwelt – Der Anfang“ erschien im Mai 2018 beim Harper Collins Verlag. Mit fast 500 Seiten erzählt sie eine umfassende Geschichte, die sich zwischen vier Welten bewegt.

Tenleys Leben wird von einer Frage beherrscht: Für welche Welt entscheidest du dich? Zur Wahl stehen Troika und Myriad, die den Menschen ein Leben im Paradies prophezeien und um jede Seele erbittert kämpfen. Da sich Tenley aber nicht entscheiden kann und lieber nach ihrem Tod in die „Viele Enden“ Welt kommen will, habe ihre Eltern entschlossen, sie mit anderen Methoden von ihrer Überzeugung abzubringen. Mit Folter und Qualen soll sich die 17-jährige endlich entscheiden. Aber sie ahnen nicht, dass in Tenley viel mehr steckt, als bisher alle Welten erlebt haben …

Gena Showalters Werke blieben mir bisher immer im Gedächtnis. Ob es ihre „Wächter der Unterwelt“ oder die tollen Geschichten zu „Alice im Zombieland“ waren. Nun setzt sie wieder den Fuß in das Fantasygenre und zeigt mit ihrer Protagonistin Tenley vollkommen neue Welten. Eine stark verschachtelte Welt, welche die Autorin sich hier erdacht hatte. Die dann, in meinen Augen, mit einigen Denkfehlern aufwarten musste.

Aber erst einmal muss man sich in Tenleys Welt zurechtfinden. Da diese sich in einer Anstalt befand, hatte ich immer wieder den Hintergedanken, dass sich die Protagonistin vielleicht nur alles einbildete. Aber beim weiteren Lesen der Szenen setzte sich ihr Umfeld immer mehr zusammen.
Man trifft hier auf mehrere Figuren, die sich am Äußeren unterscheiden, aber anscheinend immer wieder dieselben Personen beherbergen. Dies hängt mit ihren Missionen zusammen. Denn unter der Handlung entbrennt ein riesiger Machtkampf, welcher immer mehr an die Oberfläche drängt.

Tenley hat körperlich und psychisch einiges auszuhalten, doch man muss ihr an dieser Stelle zusprechen, dass sie wahrlich sehr stark ist und diese Seite auch immer wieder offen legt. Sie zeigt dem Leser an ihrer Welt die abscheulichsten Ecken des menschlichen Daseins. Gerade Gewalt steht hier an oberster Stelle. Da war ich froh, dass unsere Protagonistin auch ab und an Gefühle zeigen konnte.
Leider kann man in die Figuren Acher und Killian nicht hineinsehen. Aber dank zahlreichem Mailverkehr ist auch hier ein kleiner Einblick möglich.

Gena Showalter gibt wirklich alles, um ihre Ideen gekonnt umzusetzen, um sogar den Leser ins Grübeln zu bringen. Denn die grundlegendste Frage ist hier immer wieder – für welche Welt würdest du dich entscheiden?
Leider waren mir einige Szenen sehr langatmig gestaltet worden, sodass sich gerade der mittlere Teil etwas in die Länge zog.
Aber die Figurenkonstellationen fand ich sehr passend und man musste Tenley einfach ins Herz schließen.

„Immerwelt – Der Anfang“ besticht mit einer starken Protagonistin und der Überlegung, wozu man gehören möchte.

Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog