Rezension

Gahalowood und Goldman

Die Affäre Alaska Sanders -

Die Affäre Alaska Sanders
von Joël Dicker

Bewertet mit 3 Sternen

Von Joel Dicker hat mir sein Roman Das Verschwinden der Stephanie Mailer ausgesprochen gut gefunden, doch inzwischen frage ich mich, ob der Schriftsteller nicht doch etwas überbewertet ist.

Das neue Buch ist offenbar die Fortsetzung von Die Wahrheit über Harry Quebert. Wer dieses Buch nicht kennt, hat einen echten Nachteil. Man versteht zahlreiche Anspielungen nicht. Für mich hat das den Roman mehr oder weniger ruiniert.
Aber davon abgesehen findet man zahlreiche gute Passagen, auch wenn der Roman etwas zu lang ist.

Den Krimiplot kann man als mittel spannend einstufen. Verzwickt genug ist er. Sergeant Perry Gahalowood ermittelte im Fall der ermordeten, 22jährigen Alaska Sanders.
Doch Jahre später gibt es Hinweise, dass die Auflösung damals doch nicht stimmte.
Dann gibt es Abschnitte mit dem Schriftsteller Marcus Goldmann, das alte Ego von Joel Dicker.
Gahalowood und Goldman versuchen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Es wird viel in den Zeiten herum gesprungen (1999, 2010, dann wieder 1987), das kann manchmal den Lesefluss stören.

Wieder sind Geheimnisse und der Blick hinter dem Schein Joel Dickers großes Thema.
Joel Dicker mischt ein Spiel mit Fiktion und vorgeblicher Autobiografie mit einem Kriminalfall und erreicht damit seinen eigenwilligen, auf amerikanisch getrimmten Stil.