Rezension

Ganz klare Leseempfehlung

Das Barackenmädchen - Peter Mainka

Das Barackenmädchen
von Peter Mainka

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover des Buches hat schon etwas bedrückendes, aber es passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Schon das Cover in Kombination mit dem Klappentext regt einen zum Nachdenken an.

 

Inhalt: Helen und ihre Familie leben während des Krieges in Brünn. Doch nach der deutschen Niederlage müssen sie Brünn und damit ihre Heimat verlassen. Der Vater ist in Gefangenschaft und auch die Mutter wird bald festgenommen. Helen muss sich mit ihrem kleinen Bruder und der Nachbarin Christel einem Vertriebenenzug anschließen. Die Erlebnisse dieses Weges werden Helen für ihr Leben prägen. Denn sie muss auch ihre große Liebe Jan zurücklassen.

 

Meine Meinung: Ein Buch das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Schonungslos aber sehr authentisch werden die Erlebnisse im Nachkriegstschechien geschildert. Auch was die Leute auf der Flucht alles schreckliches erlebten wird sehr detailliert dargestellt. Hier hat der Autor wirklich intensivst recherchiert. Vieles ist aus Geschichtsbüchern bekannt, doch das ein oder andere Detail kommt erst hier in diesem Buch zum Vorschein.

Helen ist mir gleich ans Herz gewachsen. Eine junge Frau, die um das Überleben ihrer Familie kämpft und dafür selbst auch Opfer bringt. Auch ihr kleiner Bruder Karl ist ein ganz tolles Kerlchen, gerade in den Szenen in denen er versucht seine Schwester zu unterstützen, möchte man ihn man ihn einfach in den Arm nehmen.

Auch Jan ist für mich ein toller Mensch. Trotz des Gelebten Hasses auf die Deutschen, hält er weiterhin zu Helene und selbst diverse Trennungen und auch sein bester Freund Vojtech können nicht verhindern, das er sich immer wieder auf die Suche nach Helen macht.

Das Buch hat mich wirklich sehr zum Nachdenken über die Nachkriegsjahre gebracht. Jetzt kann ich wirklich besser verstehen, warum viele „Vertriebenen“ über die Erlebnisse während ihrer Flucht aus Böhmen oder Schlesien reden möchten. Zu grausam war die Zeit. Auch wenn man meinen sollte, das die Menschen damals froh über das Kriegsende waren, so hat sich doch gerade in den ersten Jahren der Hass auf die Deutschen in aller Grausamkeit gezeigt. Glücklicherweise gab es auch viele die dem Nationalausschuss trotzten und den Menschen auf der Flucht geholfen haben.

Dieses Buch wird noch sehr lange in mir nachwirken.

 

Mein Fazit: Ganz klare Leseempfehlung. 5+++++ Sterne