Rezension

Gebäck, Bücher und Freundschaft

Bücher und Barbaren -

Bücher und Barbaren
von Travis Baldree

Wer Legends and Lattes kennt, weiß schon dass es sich auch in diesem Prequel um einen richtig gemütlichen wohlfühl Fantasy-Roman mit Spannungsbogen handelt.

Kaum hat Viv es endlich in ihre Kampftruppe geschafft, wird sie verwundet und muss in einem Provinzdorf ausharren, bis sie wieder Gesund ist und ihr Trupp sie auf dem Rückweg einsammeln kann. Während ihre Kollegen einer Nekromantin nachjagen, macht es sich Viv in Murk so gemütlich wie möglich.
Untätigkeit ist nichts für sie und so entschließt sie sich den Buchladen "Disteldorn" mit auf Vordermann zu bringen und entdeckt dabei nicht nur ihre Liebe zum Lesen sondern auch zahlreiche tiefe Freundschaften - ihre "found family". Wie es das Schicksal so will ist aber natürlich nicht so einfach und die Dorfidylle wird von der umtriebigen Nekromantin in Mitleidenschaft gezogen.

Baldree hat es mal wieder geschafft ein Werk zu entwerfen, dass sich so cozy gemütlich wie die heimatliche Couch anfühlt und dabei so spannend ist, dass man es nicht weglegen möchte.
In dieser Vorgeschichte zu Legends and Lattes stehen eher die "Nebencharaktere" im Vordergrund und Viv als "Hauptcharakter" der Geschichte dient eher als Augen und Ohren des Lesers. Das hat mir gut gefallen, da man so sowhwohl Vivs Vorgeschichte kennenlernt und die Geschichte gleichzeitig vielfäliger und lebendiger wird.
Ich weiß nicht was ich sagen soll, außer: absolute Lese-Empfehlung für alle auf der Suche nach comfy-cozy Fanatsy die sich sowohl für junge als auch erwachsene Leser eignet.

Lieblingszitate:
Es fühlte sich an, als würde sie klein beigeben, wenn sie auch nur in Erwägung zog, das Buch zu lesen. Als würde sie das verweichlichen. Schwach machen, ihren Kampfgeist lähmen. Jemand der lieber faulenzte und studierte, statt in die Schlacht zu ziehen und zu siegen. Viv schlug die erste Seite auf.

„Vielleicht ist das also das Problem? […] Ich meine … die Dinge immer weiter auf dieselbe Weise zu tun. […] Wenn du etwas ändern könntest, was wäre das?“
„Sehr viel. […] Ich bin so mit den großen Problemen beschäftigt, dass ich gar nicht an die kleinen Dinge denke.“

Eigentlich sollte das alles immer ziemlich offensichtlich sein, aber die Charaktere in den Büchern irren sich ständig. Zum Teufel, die Autoren irren sich. Vielleicht steht das in der Geschichte, die die geschriebenen Worte erzählen, aber wenn du über das Ende hinaus lesen könntest? Die Worte lesen könntest, die nicht geschrieben wurden? Vielleicht endet es dann ganz anders.