Rezension

Gefiel mir von den Protagonisten und dem Setting her besser als Band 1

Lotus House - Sinnliches Verlangen - Audrey Carlan

Lotus House - Sinnliches Verlangen
von Audrey Carlan

Bewertet mit 3 Sternen

„Lotus House - Sinnliches Verlangen“ ist der dritte Band der Lotus-House-Reihe von Autorin Audrey Carlan, die für erotische Literatur bekannt ist. Alle Bände spielen zwar im selben Setting des Yogaclubs Lotushouse und die Protagonisten der Bände sind Yogalehrer des Hauses, jedoch sind die Geschichten in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich kannte nur Band 1 und bekam durch Rückblenden und Hinweise den fehlenden Kontext des Paares aus Band zwei problemlos mit.
Mir gefiel dieser Band aufgrund seiner Protagonisten besser als der von mir gelesene erste Band, jedoch darf man nicht allzu tief schürfende Ergüsse erwarten.
Zum Klappentext: „Als die langjährige Yogalehrerin Mila Mercado an einem neuartigen Kurs teilnehmen soll, ahnt sie noch nicht, dass der selbstbewusste und attraktive Neuling Atlas Powers ihr mehr beibringen wird, als nur eine sehr kontroverse und erotische Art des Yoga. Zwischen den beiden entbrennt eine göttliche Lust, die alles um sie herum in Brand setzt. Eine Lust, der sie nicht widerstehen können ...“
Im Mittelpunkt dieses Bandes steht also zum einen Mila, die neben ihrem Yogaunterricht auch leidenschaftlich gerne malt, eine Künstlerin mit Leib und Seele ist, die zielgerichtet ihren Traum von einer eigenen Ausstellung ihrer Bilder in einer Galerie verfolgt. Von Anfang an fällt auf, dass Milas Leben sich um die Arbeit dreht und sie bis auf ihre beste Freundin und deren kleine Tochter auch niemanden – selbst die Yogakollegen nicht – nahe an sich ran lässt. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser auch warum. Der männliche Protagonist ist Atlas Powers, der ebenfalls nicht nur Yogalehrer, sondern ebenfalls leidenschaftlicher Künstler, allerdings Musiker ist. Witzig fand ich die Schlagabtäusche zwischen den beiden, die eigentlich von Anfang an das Prickeln zwischen den beiden gut wiedergegeben haben.
Was mir in der Leseprobe nicht gefiel, war das absolut unprofessionelle Verhalten von Altas während seines Unterrichts, wobei ich das Konzept von Nacktyoga sowieso etwas hinterfrage, man sehe es mir nach.
Wie auch in den anderen Bänden ist das Cover sehr schön gestaltet, nur farblich unterschiedlich, und zwischen den Kapiteln gibt es Ausführungen zu Chakren und Stellungen, zu denen ich mangels Fachkenntnissen allerdings nichts sagen kann.
Mir gefiel die Ansiedelung der Geschichte im Künstlermileu sehr gut, auch dass sich die Protagonisten in ihren Träumen stark ähneln, das Vokabular fand ich doch teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, auch wenn ich nicht prüde bin: das Atlas von Milas Brüsten als den „Mädels“ spricht, mag ja noch gehen, beim Begriff „Liebesknüppel“ war es bei mir aber aus…
Generell war die Story ziemlich vorhersehbar: die Annäherung ging recht rasch, die körperliche Anziehung von Anfang an stark, die Beziehungskrisen und Missverständnisse vermeidbar – dennoch fand ich den Band ganz unterhaltsam, vielleicht auch, weil ich nach Band 1, der mit zahlreichen sprachlichen Entgleisungen aufwartete, Schlimmeres erwartet hatte…
Wer an prickelnder Erotik ohne tiefschürfende Exkurse interessiert ist, ist hier gut aufgehoben!