Rezension

Gegen Rübchen ist kein Kraut gewachsen

Kraut und Rübchen - Elke Pistor

Kraut und Rübchen
von Elke Pistor

Was macht man, wenn sich herausstellt, dass die eigene Urahnin eine Serienmörderin war? Noch dazu eine, die sich aufgrund der sorgsamen Auswahl ihrer Opfer allergrößter Beliebtheit erfreute? Als Journalistin Katharina Rübchen auf dem geerbten Familienbauernhof in Kleinhaulmbach alte Aufzeichnungen findet, stellen sich einige Probleme: Die Dörfler bangen um lange gewahrte Geheimnisse, ihr Chefredakteur drängt auf die große Story, und die hofeigene anarchistische Ziegenherde macht, was sie will. Und dann ist da noch dieser Tierarzt, der
deutlich mehr Interesse an Katharina als an ihren vierbeinigen Mitbewohnern hat.

  

Katharina Rübchen hat das Haus ihrer Tante Marion in Kleinhaulmbach geerbt. Marion stellte Pflanzenmischungen her, bei ihr gab es Unmengen an Kräutern, daran konnte sich Katharina noch gut dran erinnern.

Zuerst wollte sie es verkaufen ohne überhaupt noch einmal dort gewesen zu sein. Nach der Trennung von ihrem Freund, der zugleich auch ihr Chef ist, beschließt Katharina nach Kleinhaulmbach zufahren.

Was sie dort erwartet hätte sie in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet.

 Ein akkurat aufgeräumtes Haus, als wäre man kurz im Urlaub gewesen, Post sortiert und 4 Ziegen! Rita, Marylin, Jane und der Bock Ludwig.

Sie wäre am liebsten sofort wieder abgehauen, tja wenn da nicht dieses Buch gewesen wäre…ein sehr altes Buch, eine Kladde mit Ledereinband.

 „ Sie wollte nicht, dass er litt. Deswegen war die Auswahl der Mittel von besonderer Bedeutung. Einen schnellen, vor allen Schmerzen befreiten Tod kann man auf vielerlei Weisen herbeiführen“

 Nun konnte sie nicht mehr weg, sie musste hinter die Geschichte des Buches kommen. Ging es um Mord? Was hat dieses Buch bei ihrer Tante zu suchen.

Dann kommt auch noch die Polizei und macht Andeutungen, dass es mit dem Tod eines Mannes von einer Patientin von Marions Ungereimtheiten gab!

Die Freundinnen der Tante machen alle so seltsame Andeutungen „ von wegen sie (Katharina) wüsste schon Bescheid und würde ihren Weg weiter gehen“.

Der Tierarzt Alex, scheint auch mit den Frauen unter einer Decke zu stecken.

Dann erscheint auch noch Boris, ihr Ex-Freund und Noch-Chef, er will sie unbedingt wieder mitnehmen.

Katharina ist in einer Zwickmühle, was soll sie machen?

  

Elke Pistor hat es wieder geschafft mit ihrem lockeren und natürlichen Schreibstil einen Landkrimi der besonderen Art zuschreiben.

 Die Protagonistin Katharina, nimmt uns in ihrer Geschichte mit in eine Geschichte die gut 100 Jahre zuvor passiert ist. Zusammen mit Herrn Hoppenstedt, ihrem Kater, erlebt sie das Landleben von einer besonderen Seite.

Sie verlässt ihren arroganten und von sich selbst eingenommenen Freund Boris und stürzt sich in das Abenteuer Kleinhaulmbach und stolpert nicht nur über Alex mit dem sie als Kind zusammen spielte und nun der Tierarzt des Ortes ist.  Katharina erfährt Dinge über ihre Verwandtschaft, die sie vielleicht gar nicht hätte wissen wollen.

 Die Protagonisten Hidda, lebt 100 Jahre vor Katharina in Kleinhaulmbach. Sie zeigt uns wie schwer das Leben als Magd auf einem großen Hof und wie wichtig die Kräuterkunde schon damals war.

Wer welche Rechte hatte und wie viele Frauen unter ihren brutalen Männern zu leiden hatten.

 Elke Pistor zeigt wieder, dass sie auf dem Lande groß geworden ist, denn so kommt die Beschreibung des Dorflebens, der Zusammenhalt aber auch der Argwohn, den Zugereisten gegenüber mit einer solchen Ehrlichkeit rüber, dass „Kraut und Rübchen“ nicht zur Seite gelegt werden kann.

  

Das Cover finde ich einfach super, es sieht fast so aus wie das „Heilpflanzen-Taschenbuch von 1908“ in meinem Bücherregal.

Es passt perfekt zu einem Landkrimi. Zu Beginn eines jeden Kapitels werden verschiedene Kräuter auch mal ein Pilz, mit ihren Eigenschaften vorgestellt, so bekommt man die ein oder andere Vorstellung wie es machen Personen ergangen ist.

Besonders haben mir im Anschluss, die vielen Rezepte gefallen. Sie werden mit Sicherheit aus probiert.

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