Rezension

Super Wochenendbuch

Kraut und Rübchen - Elke Pistor

Kraut und Rübchen
von Elke Pistor

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Katharina Rübchen eine junge Frau von 32 Jahren muss einiges in ihrem Leben ändern. Das mit der großen Liebe hat nicht wirklich hingehauen und im Job erfährt sie gerade einen Rückschritt, weil sie ihren Chef abserviert hat. Er kam einfach nicht mit Herrn Hoppenstedt, Katharinas Kater, zurecht.
Da kam das Erbe ihrer Tante Marion gerade recht. Ein alter Bauernhof in Kleinhaulmbach.
Kurz nach der Ankunft bereut sie ihren Entschluss jedoch sogleich - idyllisch hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt - und will möglichst schnell wieder dort weg. Wenn da nicht, wegen eines Missgeschicks, ein altes Tagebuch aus der Wand gefallen wäre. Es scheinen die Aufzeichnungen einer ihrer Vorfahren zu sein und was sie da zu lesen bekommt beraubt sie erstmal jeglicher Entschlusskraft.

Meine Meinung:
Katharina war mir auf Anhieb sympathisch. Ihre Entscheidung nach Kleinhaulmbach zu fahren, um erstmal Abstand zu gewinnen, hat mir gut gefallen. Dass diese Reise nicht unproblematisch werden würde, war vorprogrammiert. Aber mit dem, was Katharina dort widerfahren ist, hätte ich so nicht gerechnet und ich war mehr als positiv überrascht.
Die Geschichte besteht eigentlich aus zwei Geschichten. Zum einen erleben wir Katharina im Hier und Jetzt und zum anderen tauchen wir in eine über hundertjährige Vergangenheit anhand der Tagebucheinträge ein. 

Der Schreibstil von Elke Pistor ist wunderbar spritzig und locker leicht. Auf humorvolle und sehr bildliche Weise dürfen wir Katharina auf ihrer Reise ins Landleben begleiten. Das mit den Gerüchen bleibt glücklicherweise unserer Fantasie überlassen. 
Zur allgemeinen Erheiterung tragen aber noch ein undichter Herr Hoppenstedt, eine wanderwütige Ziegenherde und ein ehemaliger Lausbub, der heute Tierarzt ist, bei.
Im Tagebuch jedoch herrscht ein deutlich anderer, ernsterer Ton. Die Zeit damals war ja auch alles andere als spaßig oder einfach, und das im Besonderen für die Frauen, die in Kleinhaulmbach und Umgebung gelebt haben.

Die Aufmachung des Buches, außen wie auch innen, ist eine wahre Augenweide.
Überall kleine Pflänzchen, mal giftig, mal heilsam und vielleicht hin und wieder auch beides ;-) Am Ende finden sich zusätzlich noch Rezepte für ein paar Leckereien, die man während des Lesens „unbesorgt“ genießen kann. Ganz besonders, wenn man eine Frau ist *zwinker*. 

Fazit:
Eine klasse Geschichte für ein entspanntes Lesewochenende. Sehr empfehlenswert auch für nicht Krimi-Leser.