Rezension

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Achtung, schwarzer Humor ;)

Kraut und Rübchen - Elke Pistor

Kraut und Rübchen
von Elke Pistor

Bewertet mit 5 Sternen

Den potentiellen Leser möchte ich dringend darauf aufmerksam machen, dass die Geschichte mit einer guten Prise schwarzen Humors gewürzt ist.

Zum Inhalt:
Katharinas Tante Marion ist tot und Katharina hat deren Hof auf dem Dorf geerbt. Da sie gerade Probleme mit ihrem Chef und Ex-Liebhaber Björn hat, packt sie ein paar Sachen zusammen und fährt nach Kleinhaulmbach. Dort findet sie das Tagebuch einer Urahnin und auf diesem Weg erfährt sie, dass diese den einen oder anderen Dorfbewohner um die Ecke gebracht hat. Katharina wird in den Bann des Tagebuches gezogen. Aber auch in ihrem Leben wird es turbulent, denn die Dorfbewohner verheimlichen etwas vor ihr, Björn will endlich seinen Artikel, die Tiere auf dem Hof büxen ständig aus und mit dem Tierarzt hat sie sich früher schon gut verstanden…

Besonderheiten:
Die Geschichte ist als Buch im Buch aufgebaut. Katharina findet im geerbten Haus ein Tagebuch und der Leser kann mit ihr zusammen verfolgen, was ihre Ahnin Hilda erlebt hat.

Cover und Aufbau:
Das Cover ist vergleichbar mit den Covern der Naturpflanzenbücher meines Opas [;)] Der Einband innen ist einer Blümchentapete nachempfunden und klappbar. Zu Beginn jeden Kapitels wird eine Pflanze und ihre Wirkung vorgestellt, die oft im Kapitel selbst wieder aufgegriffen wird. Am Ende des Buches führt die Autorin einige Speisen und Getränke auf, die im Landkrimi eine Rolle spielen und präsentiert das dazu gehörende Rezept.

Protagonisten:
Katharina hat Marion, die Schwester ihres Vaters in ihrer Kindheit des öfteren besucht, aber in den letzten Jahren hat sie sie eher selten gesehen. Sie sieht sich selbst als Stadtkind und muss sich erst an das Dorfleben gewöhnen. Katharina war mir von Anfang an sympathisch und auch wenn sie stellenweise ein wenig paranoid wirkt, kann ich ihre Denkweise nachvollziehen.

Hilda ist Magd auf einem Hof und hat sich ein umfangreiches Wissen über Naturheilkunde angeeignet. Ihre Herrin bringt ihr Lesen und Schreiben bei und so fängt sie an, ihre Forschungen aufzuzeichnen und eines Tages auch, Tagebuch zu führen. Sie tötet Menschen, aber nicht aus Habgier, sondern damit es anderen besser geht.

Mein Eindruck:
Elke Pistor lässt in diesem Landkrimi zwei Handlungsstränge laufen. Zum einen lebt der Leser sich mit Katharina in die Dorfgemeinschaft ein, zum anderen liest er gleichzeitig mit Katharina im Tagebuch.

Vor allem das Tagebuch und die Geschichte von Hilda hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit ihr weiter geht, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Elke Pistor hat es geschafft, Hilda so darzustellen, dass ich sie auf keinen Fall für ihre Taten verurteilt habe, sie hat immer selbstlos zum Wohle anderer gehandelt.

Auch wenn man sich zwischenzeitlich seinen Teil denken musste, waren beide Handlungsstränge schlüssig.

Den potentiellen Leser möchte ich dringend darauf aufmerksam machen, dass die Geschichte mit einer guten Prise schwarzen Humors gewürzt ist.

Mein Fazit:
Den Begriff Landkrimi kann man hier einerseits wörtlich nehmen, andererseits darf man sich vom Begriff “Krimi” nicht in die Irre leiten lassen, denn einen Kriminalfall, wie man ihn als Leser der Eifelkrimis von Elke Pistor kennt, findet man hier nicht.

Von mir gibt es fünf von fünf Sterne für dieses wunderbare Buch