Rezension

Gelungener Auftakt

Der Feuerstein - Rae Carson

Der Feuerstein
von Rae Carson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Alle 100 Jahre wird ein Mensch auserwählt der eine besondere Aufgabe zu erfüllen hat und deswegen als Zeichen den Feuerstein trägt. Elisa ist 16 Jahre alt, zu dick, schüchtern und sie ist Trägerin des Feuersteins, einem blauen Diamanten der in ihrem Nabel sitzt. Alle erwarten Großes von ihr doch sie selbst hegt große Zweifel wieso ausgerechnet sie von Gott erwählt wurde. Nach ihrer spontanen Hochzeit mit Alejandro, dem König von Joya d’Arena, die Teil eines Bündnisses zwischen Alejandro und Elisas Vater ist, muss Elisa feststellen dass alle um sie herum versuchen etwas vor ihr zu verbergen. Wieso musste sie Alejandro heiraten? Was genau hat es mit dem Feuerstein auf sich? Wieso dürfen nur Elisas engste Vertraute wissen dass sie eine Trägerin ist?

Meinung:

Über eine Wichtelaktion bekam ich die Leseprobe des Buches in die Hände. Ich hab ein wenig mit mir hadern müssen da es zunächst nicht danach klang als wenn es ein Buch für mich wäre. Doch schließlich siegte die Neugier und die Leseprobe fesselte mich schon von den ersten Zeilen an und ich bat schließlich den Verlag um ein Rezensionsexemplar.
Zu Beginn des Buches lernt man die Prinzessin Elisa kennen, kurz vor ihrer Hochzeit mit Alejandro dem König von Joya d’Arena. Elisa möchte nicht heiraten doch ihr Vater hat ein Bündnis mit dem König geschlossen das die Hochzeit mit einschließt. Erleichtert stellt sie fest dass ihr Mann mehr eine Freundin und Verbündete sucht als eine Ehefrau und dennoch ist sie enttäuscht da sie König Alejandro sehr attraktiv findet.  Von Alejandro erfährt sie dass ihr Vater ihm Unterstützung für den drohenden Krieg gegen die Invernie versprochen hat wenn er dafür Elisa heiratet und in seinen Palast bringt.

„Er ist ein guter Mann, davon bin ich überzeugt. Und er ist so hübsch, dass es mich geradezu blendet. Aber mir gefällt die Person nicht, in die ich mich verwandle, wenn er bei mir ist.“ ( Seite 178)

Elisa weiß nicht warum doch scheinbar sollte sie aus ihrer Heimat fortgeschafft werden um ihre Sicherheit zu garantieren. Elisa muss feststellen dass sie scheinbar nichts über ihren Feuerstein weiß und noch weniger über sich selbst als Trägerin. Elisa beginnt nachzuforschen und sich Informationen zu beschaffen. Eine Entführung hilft ihr schließlich dabei nicht nur mehr Wissen über den Stein sondern auch sich selbst zu finden. Dabei muss sie allerdings auch einsehen dass die Invernie eine viel größere Bedrohung darstellena ls zunächst angenommen.
Obwohl das Buch eine tolle Geschichte beinhaltet so sieht es soannungstechnisch doch leider ein wenig anders aus. Die meiste Zeit geht es es um Elisa, ihre Gedanken und Selbstzweifel. Doch auch darum wie sie sich verändert. Ihr Aussehen verändert sich und sie erlangt ein neues Selbstbewusstsein und fängt an wichtige Entscheidungen zu treffen. Diese Wandlung ist zwar schön zu beobachten aber sie trägt vor dem letzten Drittle des Buches nicht wirklich zur Spannung bei. Im letzten Drittel schießt die Spannung plötzlich in die Höhe. Es geschehen einige unvorhersehbare Dinge, es gibt schwere Verluste und manches klärt sich.
Elisa ist eine Protagonistin die man schnell ins Herz schließt. Denn trotz oder vielleicht wegen ihrer Selbstzweifel ist sie ein sehr sympathisches Mädchen. Was etwas irritierend ist sind Elisas Gefühle in Bezug auf die Männer um sie herum. Sie findet König Alejandro durchaus attraktiv und wünscht sich irgendwie dass er sie doch lieben lernt. Schnell schließt sie auch Lord Hector, den Leibgardisten des Königs, ins Herz und scheint Gefühle für ihn zu entwickeln. Während ihrer Entführung wird ihr Humberto, einer der Entführer zusehends sympathischer. Man bekommt fast den Eindruck dass Elisa vorallem erstmal nach Liebe und Nähe sucht und sich dabei danach richtet wer grade in ihrer Nähe ist. Andererseits ist es vielleicht auche infach normal dass ein 16-jähriges Mädchen nicht genau weiß was es will, auch wenn es eine Prinzessin und Feuersteinträgerin ist.

Fazit:

Der Feuerstein ist der gelungene Auftakt zu einer Trilogie die einiges verspricht. Spannungsmäßig ist das Buch zwar verbesserungswürdig aber dafür kann es mit Freundschaft, Fantasie, Liebe und einigem an menschlicher Entwicklung aufwarten. Ein sehr empfehlenswertes Buch.