Rezension

Gesetz oder Gerechtigkeit

Richter jagen besser
von Thorsten Schleif

Bewertet mit 4 Sternen

Siggi Buckmann ist zurück! Nachdem der Richter sich im ersten Band („Richter morden besser“) erfolgreich gegen einen Drogendealer zur Wehr gesetzt hat, beweist er auch diesmal, dass er mit Recht und Gesetz eher kreativ umgeht. Sein alter Mentor hat Selbstmord begangen und um die Gründe dafür aufzudecken, tut Buckmann sich mit der Journalistin Robin Bukowsky zusammen. Die hat zwar ihre ganz eigene Agenda in Bezug auf den Richter, aber als ihr bester Freund ermordet wird, kommt sie in den Besitz brisanter Informationen, die auch ein neues Licht auf den Tod von Buckmanns Mentor werfen. Zusammen ermitteln sie, kommen sich dabei näher, aber legen sich auch mit mächtigen und gefährlichen Gegnern an.

Im ersten Band hat mich vor allem der schräge Humor begeistert und der ziemlich erschreckende Blick auf das deutsche Justizsystem. In diesem Band hat Buckmann etwas von seiner Bissigkeit und seiner Schlitzohrigkeit verloren, aber die Fallstricke und Mängel des Justizsystems legt Schleif wieder gnadenlos offen: Dank korrupter Vetternwirtschaft und einer Eine-Hand-wäscht-die-andere-Denkweise wird Buckmann in seiner Arbeit als Richter ausgebremst, findet aber natürlich trotzdem einen innovativen Weg, an Recht und Ordnung vorbei der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Und dann wäre da noch die Sache mit der Liebe: selbstverständlich verliebt sich Buckmann nicht einfach so, mit rosa Herzen und Schmetterlingen im Bauch, aber wenn es um die Beziehung zu Robin geht, kommt dann doch der typische, leicht zynische Buckmann-Humor durch. „Richter jagen besser“ - nicht so scharfzüngig wie sein Vorgänger, aber trotzdem amüsant, zum Grinsen und sehr unterhaltsam!