Rezension

Gewohnt spannend

Schuld währt ewig - Inge Löhnig

Schuld währt ewig
von Inge Löhnig

Bewertet mit 5 Sternen

Inge Löhnig hat den Kriminalfall logisch aufgebaut und entwirrt ihn nach und nach in gewohnt spannender Weise. Besonders gelungen fand ich die Idee, wie der Leser erfährt, was in Ludwigs Kinderzimmer passiert ist, ich darf schon verraten, dass Susanne Möbus nicht urplötzlich wieder alles einfällt. Damit hatte ich eigentlich gerechnet und wurde positiv überrascht.

Zum Inhalt:

Ein Anwalt wird vor seinem Büro überfahren, kurz danach wird eine Studentin ertränkt aufgefunden. Als auch ein Augenzeuge verschwindet, geht die Polizei von einem Serienmörder aus, allerdings können Sie zunächst kein Motiv erkennen. Dann wird offensichtlich, dass der Mörder es auf Personen abgesehen hat, die Schuld am Tod eines Menschen tragen, aber dafür – aus unterschiedlichen Gründen – nie bestraft wurden.

Meine Meinung zum Buch:

In dieser Serie von Inge Löhnig wird neben den Kriminalfällen das Privatleben der beiden Ermittler Konstantin („Tino“) Dühnfort und Gina Angelucci fortgeführt.

Beide finde ich sehr sympathisch, wobei Tino im Vergleich zu Gina eher zurückgezogen agiert, einiges auch lieber mit sich selbst ausmacht, anstatt sich direkt mitzuteilen. Die beiden sind mittlerweile ein Paar, doch da Tino auch Ginas Vorgesetzter ist, bedeutet das für die beiden, dass sie künftig beruflich getrennte Wege gehen müssen.

Alois Fünfanger verstärkt das Team um Tino und Gina. Er fühlt sich von Tino übergangen und als er entdeckt, dass Tino und Gina ein Paar sind, nutzt er dieses Wissen nicht, was ihm einige Sympathie-Punkte bei mir eingebracht hat. Aber auch auf die ganze Geschichte gesehen, macht er eine Wandlung durch, die ihn sehr viel freundlicher wirken lässt, als zuvor.

Die Geschichte verläuft in verschiedenen Handlungssträngen. Während einerseits Menschen sterben, die selbst Schuld am Tod eines Anderen hatten, lernt der Leser Susanne Möbus kennen. Sie hatte einige Jahre zuvor einen Job als Babysitterin und war im Raum, als Ludwig, das von ihr zu beaufsichtigende Kind, zu Tode gekommen ist. Bis heute fehlen ihr die Sekunden, in denen das Kind gestorben ist, sie weiß nicht, was passiert ist, doch die Mutter gibt ihr bis heute die Schuld am Tod des Kindes.

Natürlich fließen beide Handlungsstränge zusammen, aber bis dahin haben die Ermittler stark damit zu kämpfen, auf die richtige Spur zu kommen.

Inge Löhnig hat den Kriminalfall logisch aufgebaut und entwirrt ihn nach und nach in gewohnt spannender Weise. Besonders gelungen fand ich die Idee, wie der Leser erfährt, was in Ludwigs Kinderzimmer passiert ist, ich darf schon verraten, dass Susanne Möbus nicht urplötzlich wieder alles einfällt. Damit hatte ich eigentlich gerechnet und wurde positiv überrascht.

Inge Löhnig konnte mich mit diesem Buch, dem übrigens der Krimipreis „Herzogenrather Handschelle“ verliehen wurde, absolut überzeugt.