Rezension

Gute Geschichte

Herzblut: Liebe macht Anders - Karen-Susan Fessel

Herzblut: Liebe macht Anders
von Karen-Susan Fessel

Anders ist neu in der Klasse. Er sieht super aus und hat etwas Geheimnisvolles an sich. Schnell wird Sanne eine Mitschülerin aufmerksam auf ihn. Das passt Robert, dem bisher unangefochtenen Sunnyboy und Ex-Freund von Sanne überhaupt nicht und er beginnt in Anders‘ Vergangenheit zu graben. Nicht nur, dass der Typ keinen Facebook-Account hat – man findet ihn überhaupt nirgends im Netz. Irgendetwas ist da faul! Als Robert immer tiefer in die Geheimnisse eintaucht wird es gefährlich für Anders. Richtig gefährlich. Und Sanne muss hilflos dabei zusehen.

Erstmal möchte ich sagen, dass das Cover dieses Buches sehr schön ist. Die Kombination von grau und pink und den einzelnen Textspiegelungen macht das Buch zu einem echten Augenschmeichler was wohl in jeder Buchhandlung sofort ins Auge sticht. Aber nicht nur das Cover ist an diesem Buch besonders sondern auch die Erzählweise der einzelnen Personen. Das Buch ist wie ein Verhör aufgebaut. Die aktuelle Geschichte spielt in der Vergangenheit und die einzelnen Einwürfe sind die Gegenwart in der die Personen das Geschehene nochmal Revue passieren lassen. Dazu hat die Autorin einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil gewählt. Es scheint beim Lesen fast so als wäre es eine ganz normale Unterhaltung, eine einfache Wortwahl so wie sich junge Leute wohl auch unterhalten. Durch diesen flüssigen Schreibstil fliegen die Seite nur so dahin und da das Buch nur 176 Seiten hat ist es eine schöne Tageslektüre die schnell und leicht gelesen werden kann.

Die einzelnen Charaktere bekommen im Laufe der Geschichte immer mehr Farbe. Wenn ich auch am Anfang der Geschichte noch das Gefühl hatte es könnten zu viele Personen sein die da auf einen einstürzen so wurde ich im Laufe des Lesens eines besseren belehrt. Die Personen sind so tiefgründig dargestellt das ein Durcheinanderkommen nicht möglich ist. Auf die Hauptfiguren wird zwar etwas intensiver eingegangen aber auch die Nebenfiguren verblassen in dieser Geschichte nicht. Ich finde, dass die Autorin bei der Ausarbeitung der Charakter sehr stimmig vorgegangen ist. Es gibt natürlich einen Bösen, einen Schüchternen, einen Raufbold und den Mädchenschwarm. Alle Figuren die wohl auch im wahren Leben vorzufinden sind und so macht es die Geschichte auch glaubwürdig.

Die Thematik die in diesem Buch angeschnitten wird kommt erst im Laufe der Geschichte zum tragen. Bis zum Schluss hatte ich keine Sicherheit wie diese Geschichte enden könnte. Ich finde, dass es der Autorin gelungen ist, dem Leser auch noch seinen eigenen Spielraum zu lassen und die Geschichte für sich selbst weiterzudenken. Es ist ein offenes Ende was sich als Fortsetzung wunderbar anbieten würde und ich würde mich sehr freuen noch mehr von Anders zu erfahren.

Ich finde dieses Buch ist ein wirklich schönes Jugendbuch was aber auch von jedem Erwachsenen gelesen werden kann. Durch die einfache Wortwahl ist es auch etwas für Jugendliche die sonst vielleicht nicht so gerne lesen denn man taucht in die Geschichte ab und es fällt schwer sie aus der Hand zu legen. Es ist so leicht das man nicht merkt wie die Zeit vergeht. Ich kann es jedem nur empfehlen. Wer mal ein Jugendbuch lesen möchte in dem es um eine ganz andere Thematik geht sollte hier zugreifen. Und keine Angst es ist kein reiner Liebesroman sondern so viel mehr.