Rezension

Gute Sommerlektüre

Dunkle Gemäuer -

Dunkle Gemäuer
von Julia Bernard

Bewertet mit 3 Sternen

Das ehemalige Siechenhaus in Willstätt wurde zu einem Horrorspielplatz. Nicht nur, weil es dort gerade ein Horrorfilm über den Massenmörder Hildebrandt gedreht wurde, der im Jahre 1421 im Haus sein Unwesen getrieben haben sollte. Sondern, weil Hildebrandts Geist wieder zu spucken begann. Daran glaubten alle am Filmset, denn es gab unzählige unerklärte Zwischenfälle, die dies bezeugen sollten.
Als jedoch die Kamerafrau plötzlich spurlos verschwindet und dann tot im Hauskeller aufgefunden wurde, bekommt der Filmregisseur es mit der Angst zu tun und bittet die Privatdetektivin Suzanne Griesbaum um Hilfe.
„Dunkle Gemäuer“ ist die Fortsetzung der Baden-Krimi-Reihe mit der sympathischen Detektivin Suzanne, die auch diesmal auf die Unterstützung von dem pleitegegangenen Privatdetektiv Henry Marbach setzen muss. Die Ermittlungen der beiden Detektive sind unkonventionell; besonders Suzanne hält sich nicht unbedingt an die geltenden Regeln und Anordnungen der ermittelnden Polizeibeamten.
Henry Marbach ermittelt undercover und übernimmt die Rolle eines Schauspielers am Set. Beide Privatdetektive glauben nicht an einen Geist und nachdem ein weiteres Todesopfer im Haus aufgefunden wurde, scheuen sie kein Risiko mehr und suchen nach dem wahren Täter.
„Dunkle Gemäuer“ ist ein leichter Krimi mit zwei sympathischen Protagonisten, die nicht immer rational handeln. Besonders Suzannes unreife Schwärmerei für Liam, einen komischen Death-Metall Musiker, fand ich aberwitzig.
Auch die übrigen Charaktere sind ungewöhnlich und oft überzeichnet.
Wer bei diesem Krimi viel Spannung und Gänsehautgefühl erwartet, wird enttäuscht sein. Gute Unterhaltung bietet der Roman auf jeden Fall; das gekonnt skizzierte Lokalkolorit, ungewöhnliche Charaktere, viel Witz und Humor überzeugen und sorgen für eine gute Unterhaltung.