Rezension

Gute Story, leider nicht gut umgesetzt

Dunkle Gemäuer -

Dunkle Gemäuer
von Julia Bernard

Bewertet mit 2.5 Sternen

Im Spukhaus von Willstädt, wo vor vielen Jahren ein Serienmörder sein Unwesen getrieben haben soll, wird ein Horrorfilm gedreht. Die Dreharbeiten stehen unter keinem guten Stern, zuerst verschwinden wichtige Requisiten, dann die Kamerafrau. Die Privatermittlerin Suzanne Griesbaum und ihr Team sind kaum mit den Ermittlungen beauftragt, als die Leiche der Kamerafrau im Spukhaus auftaucht. Mord oder Unfall?

Julia Bernards Schreibstil hat mich schnell gefangen genommen, er ist anschaulich, detailliert und flüssig zu lesen. Die Personen werden ausführlich charakterisiert, teilweise schon fast skurril überzeichnet, so richtig warm geworden bin ich nicht mit ihnen. Teilweise hat das schon ein bisschen Witz, ist aber leider etwas zu dick aufgetragen, so dass der Witz verpufft.

Die Geschichte ist spannend, meiner Meinung nach leidet die Spannung allerdings teilweise sehr unter der ausführlichen Schilderung der Befindlichkeiten einiger Protagonisten. Besonders nervig finde ich die teenagerhafte Verliebtheit Suzannes in den erfolglosen und mich als Leser extrem nervenden Rockmusiker Liam, die in aller Ausführlichkeit mehrfach behandelt wird. Auch die Leiden von Suzannes Mitarbeiter Henry auf dem Filmset werden in epischer Breite erzählt. Die eigentliche Story tritt dabei in den Hintergrund, so dass wichtige Aspekte des Kriminalfalls unerzählt bleiben.

Mein Fazit: Spannende Story die leider unter den Schrullen der Hauptakteure leidet und so nicht richtig zur Geltung kommt – die Umsetzung lässt zu wünschen übrig.  Ich glaube nicht, dass ich mir die nervigen Protagonisten in einem weiteren Band antun möchte. Schade, denn aus der Geschichte hätte man mehr machen können.