Rezension

guter Auftakt mit fehlendem Fokus

Dein finsteres Herz - Tony Parsons

Dein finsteres Herz
von Tony Parsons

Bewertet mit 3.5 Sternen

Max Wolfe wird ins Morddezernat versetzt nachdem er eine brenzlige Situation bei einer Observierung mit seinen eigenen Methoden entschärft hat. Dass er zu speziellen Mitteln greift, wird auch bei seinem neuen Fall recht rasch klar. Ein Serienmörder geht um. Und die Opfer entstammen allesamt einer elitären Schule...

Max Wolfe ist wirklich ein recht spezieller Charakter. Gleich im ersten Kapitel wird vom Autor aufgezeigt, dass er seine Fälle mit unorthodoxen Methoden zu lösen gedenkt. Zudem muss er noch seine kleine Tochter erziehen und auf den dazugehörigen Hund Stan aufpassen. Der Autor schildert also nicht nur den Fall, an dem Max arbeitet, sondern der Leser erfährt auch allerhand über das Privatleben des Detectives. Das kann man finden wie man möchte, für mich zumindest hat es Max einen menschlichen Touch verliehen, obwohl ich einige Aspekte irgendwie ein wenig erzwungen fand. Der Autor hat meiner Meinung nach versucht, es vielen Lesern recht zu tun. Aus diesem Grund wirkte insbesondere Max’ Privatleben für mich nicht immer vollkommen rund. Der Roman wird aus Max Perspektive erzählt, wobei ich einige Charaktere kennen lernen durfte, die ich sicher nicht zum letzten Mal gesehen habe. Tony Parsons schneidet in Max’ erstem Fall einige Details an, die auch in Max’ nächsten Fällen eine Rolle spielen dürften.

Parsonst Schreibstil wirkte flüssig. Wobei ich dass Gefühl hatte, dass er bei Max’ Arbeit mehr Wert auf detailreiche Informationen gelegt hat, während er in seinem Privatleben, insbesondere im Umgang mit seiner Tochter, beinahe eine poetische Sprache an den Tag gelegt hat.

Zu Anfang vermochte mich die Handlung sehr zu fesseln. Ich war begierig darauf, mehr zu erfahren, insbesondere da ich solche Internatsschauplätze wie Potters Field sehr mag, Zum Ende hin hat mich das Buch jedoch immer öfters verloren.  Am ehsten erklären lässt sich das noch durch die falschen Fährten, auf die Max vom Autor immer wieder geführt wurde. Manchmal stellte er sich hierbei recht blauäugig an, was mir wiederum nicht gefallen hat.

Der Krimi soll von seinem Protagonisten leben. Einerseits mochte ich seinen Umgang mit der kleinen Tochter, andererseits... wurde ich mit dem Detective an sich nicht wirklich warm.

Aus diesem Grund vergebe ich für den Auftakt der Reihe knappe vier Sterne, da wirklich kluge Ansätze hindurch geblinkt haben und mich der Autor mit seiner Sprache so manches Mal zu begeistern vermochte. Wirklich bis zum Ende fesseln konnte mich der Roman jedoch nicht.