Gutes Sommerbuch
Bewertet mit 3.5 Sternen
„Heartbreak“ von Tarkan Bagci setzt sich auf leichte und humorvolle Art mit den Themen Liebe, Verlust, Identität und mentaler Gesundheit auseinander. In der Geschichte begleiten Lesende die beiden Hauptfiguren Marie, eine junge Frau, die unter Depressionen und Angststörungen leidet, und Tom, ein erfolgreicher Musiker, der sich in einem Skandal wiederfindet. Beide sind von wichtigen Menschen verstoßen worden und treffen sich zufällig in einer kleinen fiktiven Stadt in der Toskana. Dort geben sie sich gegenseitig Halt und suchen beide nach jemandem.
Bagci schreibt mit viel Humor, Wärme und Einfühlungsvermögen über die Gefühlswelten der beiden Protagonisten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Maries und Toms Sicht erzählt, wobei gegen Ende die Sichtweisen nicht mehr in getrennten Kapiteln erzählt werden.
In „Heartbreak“ steckt aber auch eine Kritik an der aktuellen Gesellschaft, die von Leistungsdruck, Konsumzwang und Medienmanipulation geprägt ist. Marie und Tom sind beide Opfer dieser Umstände. Marie sieht sich mit dem Betrug ihres Ex-Freundes und dem Mobbing durch ihre Chefin konfrontiert. Tom wird in einen Skandal seines Plattenlabel hineingezogen und von der Presse diffamiert. Die beiden Figuren lernen im Laufe der Handlung, sich von diesen Einflüssen zu befreien und ihren eigenen Weg zu finden.
Der Roman regt zum Nachdenken an. Er zeigt, dass Verlust nicht nur eine schmerzhafte Erfahrung ist, sondern eine Chance für einen Neuanfang sein kann. Ich habe beim Lesen, gelacht, geschmunzelt und mitgefühlt. Eine tolle Sommerlektüre.