Rezension

Unterhaltsam

Heartbreak -

Heartbreak
von Tarkan Bagci

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schon länger ist Marie psychisch nicht auf der Höhe und sie leidet unter starken Selbstzweifeln und Depressionen. Als ihr Freund Emil dann von einem Tag auf den anderen einfach den Kontakt abbricht, kommt Marie gar nicht mehr zurecht. Um zur Ruhe zu kommen, möchte sie ihn zur Rede stellen, doch Emil ist einfach ausgezogen. Zufällig findet sie heraus, dass er sich in Italien aufhält und reist ihm kurzentschlossen hinterher. Für Sänger Tom schien es hingegen, als wäre er auf dem Höhepunkt seiner Karriere, denn nicht nur musikalisch läuft alles super, sondern auch schauspielerisch, denn er hat die Rollen an der Seite von Superstar Bello, dem Hund, ergattern konnte. Dumm nur, dass ihm ein Unglück genau mit diesem Hund widerfährt. Von heute auf morgen hat sich Toms Karriere damit erledigt und er taucht unter, in Italien.
Ein sehr ansprechendes Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf das Buch. Wobei der Einstieg mir ein kleines bisschen schwerer fiel, da Autor Tarkan Bagci einen sehr eigenen Schreibstil hat. Die Sätze wirken minimalistisch, dadurch aber auch eher eindringlich und intensiv, allerdings halt auch ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Die Erzählperspektive in der dritten Person wechselt zwischen den beiden Protagonisten Marie und Tom. Über einen längeren Zeitraum begleiten wir die beiden, zunächst noch alleine. Man erlebt sie in ihrem persönlichen Alltag, mit all ihren Eigenheiten und Gewohnheiten. Der Autor beschreibt dabei viele Dinge, die vielen von uns bekannt vorkommen werden. Seien es Maries Selbstzweifel, die teilweise auch auf die recht herrische Mutter zurückzuführen sind oder den typischen Umgang der Medien mit dem Star Tom, dabei beschreibt er all das nicht nur sehr anschaulich, sondern auch mit einer großen Portion Sarkasmus und ich habe mich häufig dabei ertappt, zu nicken und zu denken, ja, genau so stell ich mir das auch in Realität vor. Dabei sind die verschiedenen Ereignisse doch recht skurril und doch auch witzig.
Beide Protagonisten wirken absolut authentisch und glaubwürdig. Mit Marie konnte ich sofort mitfühlen, egal was sie macht, es scheint nie gut genug und sie trifft nie die Erwartungen der anderen. Dabei muss sie einfach lernen, auch einmal für sich einzustehen. Ihre Entwicklung hat mir auf jeden Fall gut gefallen. Tom scheint das Gegenteil von Marie zu sein, doch auch er erlebt am eigenen Leib, wie schwer es sein kann, wenn man angeblich etwas getan hat, womit die breite Öffentlichkeit nicht konform geht.
Mein Fazit: Die Geschichte ist etwas anders und trotzdem scheint sie wie aus dem Leben gegriffen. Mir fiel auf gut der ersten Hälfte doch schwer, in die Geschichte zu finden, da mich der distanzierte Schreibstil insgesamt auf Abstand hielt. Der Klappentext greift, trotz seiner Kürze, recht viel der Handlung auf, wobei ich selbst nicht wüsste, wie ich mich hätte kürzer fassen können. Die zweite Hälfte des Buches hat mir dann sehr gut gefallen und insgesamt war die Geschichte sehr unterhaltsam.