Rezension

Hält leider nicht, was es verspricht

Danach - Koethi Zan

Danach
von Koethi Zan

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen und mich zunächst sehr darauf gefreut, da der Klappentext einen spannenden Thriller versprach. Als ich dann aber mitbekam, wie himmelhoch "Danach" gelobt wird, ahnte ich schon, dass diese Versprechungen womöglich nicht gehalten würden - so wie es mir in den letzten Monaten mit jedem gehypten Buch ging. Und auch hier erfüllte sich meine Befürchtung wieder.

Die Story erinnert ein wenig an die Fälle Natascha Kampusch oder Amanda Berry bzw. aus literarischer Sicht an "Still missing" von Chevy Stevens - Mädchen werden jahrelang in einem Keller gefangen gehalten und teilweise gefoltert - und man fragt sich, wie viel sich die Autorin an der Wirklichkeit abgeschaut hat. Nun soll der Entführer von Sarah, Tracy, Christine und Jennifer aus dem Gefängnis entlassen werden, was durch Aussagen der Opfer vor dem Berufungsgericht verhindert werden könnte. Doch dazu will und muss sich Sarah der Wahrheit stellen und begibt sich - zunächst alleine, später in Begleitung ihrer Mitgefangenen Tracy und Christine - auf eine Reise zu den dunkelsten Stellen ihrer Vergangenheit. Dabei erfahren sie mehr über ihren Peiniger als ihnen vielleicht lieb ist und geraten erneut in lebensbedrohlich scheinende Situationen. Der Leser erfährt dabei in Rückblenden, wie es zur Entführung kam und was die Mädchen in diesen Jahren erleiden mussten.
Das Buch fängt relativ spannend an, doch mit der Zeit habe ich nur noch weitergelesen um zu erfahren, wie sich Sarah denn nun aus ihrer Gefangenschaft befreien konnte. Gegen Ende wird die ganze Story immer unglaubwürdiger und wirkt ein wenig konstruiert. Ich hätte mir einen realistischeren Ausgang gewünscht, so aber bleibt nur ein Stirnrunzeln zurück.

"Danach" ist ein gutes Buch und ein solider Thriller, keine Frage. Dem Hype, der darum gemacht wurde und der teilweise immernoch herrscht, kann es dabei aber leider nicht gerecht werden. Schade, denn vielleicht hätte ich es ohne ihn mit anderen Augen lesen können und mehr Gefallen daran gefunden.