Rezension

hallt nach

Issa
von Mirrianne Mahn

„Issa „ist der Debütroman der Schriftstellerin Mirrianne Mahn und er trifft mitten ins Herz.

Issa stammt aus Kamerun, lebt aber schon seit dem Kleinkindalter in einem kleinen Ort im Hunsrück. Ihre Mutter heiratete einen Deutschen, der in Kamerun gearbeitet hat und sich in sie verliebte.
Schon als Grundschülerin bekommt Issa mit, dass sie „ anders „ ist. Sie erlebt Rassismus in all seinen Facetten. Auch die Erziehungsmethoden ihrer Mutter, die als Ärztin arbeitet, sind brutal. Sie schlägt sie, macht sie klein, Issas Selbstbewusstsein ist nicht groß. Als sie von ihrem Freund schwanger wird, der es ihr gegenüber auch an Respekt fehlen lässt, verlässt sie nach einem Streit mit ihrer Mutter Deutschland und geht in ihr Ursprungsland Kamerun, um sich Ritualen zu unterwerfen , die ihr eine gute Schwangerschaft und ein gesundes Kind bringen sollen. Issa weiß nicht, dass diese Reise für sie zu einem neuen Selbstbild führen wird.

Aus der Sicht verschiedener Frauen wird die Geschichte von den Frauen aus Issa‘s Familie erzählt, die bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zurückreicht. Die Autorin erzählt eine berührende Geschichte über Unterdrückung, Rassismus, Polygamie,Kolonialismus, seine Auswirkungen und immer wieder über die Schicksale der Frauen, die dieKonsequenzen dieser Themen erleben mussten.
Sie erzählt aber auch über Zusammenhalt, Frauenpower, Aufbegehren gegen das Patriarchat. Eine Welt aus Mythen und Ritualen, die mir fremd war,die ich aber auch sehr interessant fand.

Das Buch zeigt, dass man seinen Ursprung nicht leugnen kann und muss, sondern sich damit auseinander setzen sollte, um Frieden zu finden.

„Du Must in die Vergangenheit schauen, um die Gegenwart zu verstehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.“

Dieser Satz sagt soviel aus und trifft auf jeden von uns zu.

Mich hat dieses Buch sehr berührt, alle Gefühle der Gefühlsskala angesprochen, sowohl im negativen , wie im positiven Sinne und ich bin froh zu diesem Buch gegriffen zu haben, denn mir wäre ein tolles Leseerlebnis entgangen, hätte ich es nicht gemacht.