Hamburg vor 100 Jahren
Bewertet mit 4 Sternen
Das Cover zeigt ein schönes gezeichnetes Bild, eines jungen Mädchens um das Jahr 1900. Meiner Meinung nach, passt dieses Bild perfekt zum Buch. Die Inhaltsbeschreibung klingt nach einer spannenden Familiengeschichte – nun wurde ich neugierig!
Nun kurz zum Inhalt:
Es geht um die 3 Töchter der Reederei Dornhain. Nach einem plötzlichen Selbstmord des Vaters wird Ellinor als Haupterbin eingesetzt. Sie soll nun die Geschäfte der Reederei weiterführen. Jedoch kommt mit dem Tot des Vaters eine weitere brisante Nachricht ans Tageslicht: Das Hausmädchen Klara ist die 4. uneheliche Tochter des kürzlich Verstorbenen. Dies ist zu den damaligen Zeiten ein echter Skandal und nun muss schnell Abhilfe her…
Aber auch in den Leben der anderen Töchter Nele und Lavinia geht es nicht gerade so gesittet zu, wie Großmutter Charlotte es gerne hätte. Die eine ist schwanger vom Schwager, die andere sucht ihre Erfüllung in Ehemann Nr. 2…
Nun zu meiner Meinung:
Leider kenne ich den ersten Teil der Geschichte nicht, was anfänglich etwas zu Schwierigkeiten in der Zuordnung führte. Auch ein, im vorherigen Teil, abgedruckter Brief des Vaters an Ellinor lässt sich nur noch erahnen. Dennoch bin ich dank des ausführlichen Schreibstils der Autorin gut in die Geschichte hineingekommen.
Es geht zwar hauptsächlich um die Geschichte der Familie Dornhain, jedoch bekommt der Leser auch einen Einblick in das damalige Leben Hamburgs. Denn Im Jahre 1918 kam es zu einer Revolution, was zu vielen Veränderungen im Leben der Reichen führte.
Aber es handelt sich nicht nur um eine skandalöse Familiengeschichte: Dieser Roman hat weit mehr zu bieten: Eine beginnende Liebesgeschichte; ein auf Rache gesinnter ehemaliger Angestellter aber auch die anderen Töchter überzeugen mit vielen verschiedenen Charaktereigenschaften.
Das Ende ist zwar nicht überraschend, aber dennoch passend und genauso, wie man es sich gewünscht hätte. Er lässt aber auch viel offen, was die Vermutung einer weiteren Fortsetzung nahelegen lässt.
Mein Fazit:
Eine gut verstrickte Geschichte mit vielen Charakteren, die die Autorin gut und glaubhaft umgesetzt hat. Man hat keinen Zweifel an der Geschichte und ich würde glauben, dass es sich genau so und nicht anders zu damaligen Zeiten abgespielt haben könnte.